Monitoring zu Open Access

Die Vernetzungsstelle Open-Access im Saarland verfolgt die Open-Access-bezogenen Aktivitäten der wissenschaftlichen Einrichtungen verschiedenen Typs auf Landesebene und erhebt regelmässig zusammenfassende Daten.

Open Access im Saarland 2020-2022

Der Open-Access-Monitor (oam) ist ein Monitor zur Erfassung des Publikationsaufkommens deutscher akademischer Einrichtungen in wissenschaftlichen Zeitschriften.
Die Abfrage des Open-Access-Monitors nach den Publikationszahlen saarländischer Einrichtungen für die Jahre 2020-2022 ergab folgendes Bild (Stand 30.03.2023):

Es werden dabei sowohl einmal alle Publikationen mit saarländischer Beteiligung insgesamt dargestellt ("Alle Autoren") und einmal nur diejenigen Publikationen, deren "corresponding author" an einer saarländischen Einrichtung beschäftigt ist ("Corresponding Authors" = für die Publikation haupt-verantwortliche Autor*innen, diese Information ist wichtig bei Publikationen mit mehr als einer Autor*in).

Die einzelnen Jahrgänge sind zusätzlich nach Publikationsarten (Open-Access-Farben) aufgeschlüsselt.


 

Die beiden ersten Grafiken zeigen die Ergebnisse in absoluten Zahlen. Sie korrespondieren auch mit dem international beobachteten Publikationsverlauf. So verzeichneten in den beiden ersten Jahren der Corona-Pandemie viele Fachzeitschriften steigende Zahlen eingereichter Journalartikel.


 

Die dritte und vierte Grafik zeigen die Ergebnisse in Prozentanteilen. Es fällt besonders der 10- bis 13-prozentige Anstieg bei den im Gold Open Access veröffentlichen Artikeln auf. Der Anteil der im Closed Access erschienenen Artikel ging zumindest bei den Artikeln mit Corresponding Authors aus dem Saarland entsprechend zurück. Im Gegensatz dazu ist der Anteil im Hybriden Open Access erschienener Artikel ungefähr gleich geblieben.


 

Da die Corresponding Authors vermutlich den größten Einfluss darauf haben, ob ein Artikel im Open Access erscheint oder nicht, zeigt die Grafik, dass die Corresponding Authors aus dem Saarland einen gestiegenen gleichbleibend hohen Wert darauf legen, dass ihre Publikationen im Open Access (gleich welcher Farbe) erscheinen.


 

Publikationsarten (Open Access Farben)


diamond:   

Der "Diamond" Open Access, auch "Platinum" Open Access genannt, ist eine Unterart des Gold Open Access, bei dem die APCs entfallen. Das heißt, es entstehen keine Kosten für die Autor*innen, sondern die Finanzierung erfolgt aus institutionellen Mitteln, durch Förderer oder z. B. auch über Bibliothekskonsortien, zu denen sich verschiedene Bibliotheken zusammenschließen.


gold:  

Der "goldene" Weg des Open-Access-Publizierens – auch Gold Open Access oder Goldener Open Access genannt – bezeichnet die Erstveröffentlichung wissenschaftlicher Werke als Artikel in Open-Access-Zeitschriften, als Open-Access-Monografie oder als Beitrag in einem Open Access erscheinenden Sammelwerk oder Konferenzband. Diese Texte durchlaufen für gewöhnlich denselben Qualitätssicherungsprozess, den auch Closed-Access-Werke durchlaufen, meist in Form eines Peer Review oder Editorial Review.


green:  

Der "grüne" Weg – auch Self Archiving, Selbstarchivierung oder Grüner Open Access genannt – bezeichnet die Zweitveröffentlichung von in einem Verlag oder einer Zeitschrift erschienenen Beiträgen auf Repositorien. 


bronze:

Um "bronze" Open Access handelt es sich, wenn ein Artikel auf einer Verlagswebsite ohne Lizenzbestimmungen veröffentlicht wird. Damit ist er zwar frei zugänglich, doch darf er aufgrund der fehlenden Creative Commons Lizenz nicht weiterverbreitet oder -verwendet werden.


hybrid: 

Sogenannte "hybride" Zeitschriften sind Subskriptionszeitschriften, die ihren Autor*innen anbieten, einzelne Artikel gegen Zahlung einer Open-Access-Publikationsgebühr (APC) "freizukaufen", d. h. sofort im Open Access zu veröffentlichen.


closed:

Bei "Closed" Access handelt es sich um das Gegenteil von Open Access. Der Zugriff auf Publikationen ist dabei nur gegen ein Entgelt möglich.