Fünfzig Jahre Saarländische Bibliographie 1

Dr. Reinhold W. Weber
mit Aktualisierungen von Dr. Caroline Dupuis

  1. Erste bibliographische Anfänge
  2. Die Saarländische Bibliographie entsteht
  3. Die Druckausgaben 1961-1990
  4. Die Datenbanken: von SABINE zum Südwestverbund

    1. Entstehung
    2. Die letzten Druckausgaben
    3. Der Übergang zum Südwestverbund

  5. Die Saarländische Bibliographie heute
    1. Aufgaben und Inhalt
    2. Die Sacherschließung
    3. Entwicklungen
      1. Die Retrokonvertierung
      2. Die Saarländische Bibliographie im Internet
      3. Der Landeskundliche Lesesaal

       

  6. Ausblick
  7. Anhänge
    1. Bestand der Saarländischen Bibliographie
    2. Ausgewertete Quellen bei der Rückergänzung

     

1. Erste bibliographische Anfänge

Als erste Regionalbibliographie unseres Landes gilt Anton Haßlachers Literaturverzeichnis über das Industriegebiet an der Saar von 1978. 2 Die etwas ungewöhnliche Umschreibung für das behandelte Gebiet ist kein Zufall, denn ein Saarland gab es zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht, das Gebiet gehörte zu Preußen und der Bayerischen Pfalz und die Verwaltungszentren lagen respektive in Trier und in Speyer. Das Literaturverzeichnis bezog sich aber auf ein Ballungsgebiet, das sich im 19. Jahrhundert durch den Aufschwung von Bergbau und Eisen- und Stahlindustrie zu einer eigenständigen Wirtschaftsregion beidseits der Grenze entwickelt hatte. Als 1919 das Saargebiet geschaffen und vom Deutschen Reich abgetrennt wurde, deckten sich erstmals Region und Staatsgebiet. Diese raumordnungspolitische Pioniertat fand damals noch keinerlei Anerkennung, denn die Bevölkerung lehnte dieses auf Druck Frankreichs entstandene Gebilde rundweg ab. 3

Die Schaffung des Saargebiets unter Völkerbundsverwaltung hatte tiefgreifende Wandlungen zur Folge. Saarbrücken wurde jetzt zum Verwaltungszentrum dieses neugeschaffenen Gebietes. Damit einher ging die Aufgabe, auch kulturelle Funktionen auszufüllen. Dies um so mehr, als Frankreich eine breitangelegte Kulturpropaganda anbot, die die Saarländer für Frankreich gewinnen sollte. Die Antwort waren Bemühungen um die Deutscherhaltung des Saarlandes, in deren Folge Geldmittel, wenn auch begrenzt, aus dem Reich zur Verfügung standen. Die dafür erforderlichen kulturellen Einrichtungen mußten erst geschaffen werden, denn Saarbrücken besaß weder ein Theater oder Orchester noch eine Volkshochschule oder Stadtbibliothek. Alle diese Aufgaben lagen in der Hand von Vereinen. Das Industriegebiet an der Saar war vor dem Weltkrieg eine der wirtschaftlich bedeutenden Regionen im Deutschen Reich, kulturell aber Provinz, weit abgelegen von den alten Verwaltungszentren. Dies änderte sich nun. Die kulturellen Institutionen wurden gegründet, zuletzt 1924 die Stadtbibliothek. 4  Der politische Konflikt im und um das Saargebiet ließ es zum Gegenstand zahlreicher Forschungen, in der Regel von außerhalb, und von Kampfschriften werden. Saarkataloge entstanden und gaben das Material für den Kampf um die Saar ab. Das ist der letzte Sinn der Bibliographien, die von Reismüller über Hofmann zu Walther Koch reichen. 5

Nach der Volksabstimmung 1935 verlor das Saargebiet seine Eigenständigkeit und wurde in den Gau Saarpfalz eingegliedert. Für die Verzeichnung des Schrifttums bedeutete dies, dass das Saarland in der geplanten laufenden Saarpfälzischen Bibliographie der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer mitverzeichnet werden sollte. Diese sollte die Pfälzische Bibliographie von Daniel Häberle ab 1935 fortführen,
die bis dahin auch den ehemaligen pfälzischen Teil des Saarlandes (heute Saarpfalz-Kreis) erfasst hatte. 1939 erschien auch der erste Band des Jahrgangs 1936, doch personelle Probleme und der Weltkrieg verhinderten eine Fortführung. 6 Die zunehmende Lücke in der Verzeichnung des regionalen Schrifttums schloss teilweise die 1943 erschienene Bibliographie von Rudolf Drumm, die sich ausdrücklich
als Fortschreibung zum Literaturverzeichnis von Haßlacher verstand. 7

2. Die Saarländische Bibliographie entsteht

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand das Saarland auf französische Initiative erneut als politische Einheit. Aus der  französischen Besatzungszone herausgenommen besaß es schließlich eine eigene Regierung und Staatsangehörigkeit. Mit wirtschaftlichen Kooperationsverträgen und Einführung der Franc-Währung war es eng mit Frankreich verbunden. Die Schwierigkeiten der Saarländer, ein Studium in Deutschland (wieder)aufzunehmen, führten zur Gründung der Universität des Saarlandes nach französischem Muster. Im langsam wiederaufflammenden politischen Kampf um die kulturelle Zugehörigkeit des Saarlandes wurde diese Universität
von deutscher Seite als ein Träger der französischen Kulturdurchdringung betrachtet. 8 Langfristig erwies sich die Universitätsgründung jedoch als wichtiges Element in der weiteren Aufwertung Saarbrückens zum Kultur- und Verwaltungszentrum der Region. Die neugegründete Universität begann bald, sich mit dem kulturellen Erbe des Landes zu beschäftigen. Führend war der Geschichtsprofessor
Eugen Meyer, zeitweise auch Leiter des Kulturministeriums. Um die zersplitterte, häufig von außerhalb des Saarlandes betriebene landeskundliche Forschung zu fördern und zu unterstützen, schlug er der Regierung 1951 die Gründung der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung vor, zu deren ersten Vorsitzenden er ernannt wurde. 9In einer Rundfunkrede, in der er die Aufgaben der Kommission umriss, forderte Professor Meyer die Schaffung einer landeskundlichen Bibliographie nach dem Vorbild von Haßlacher und Häberle. 10Auf der Mitgliederversammlung der Kommission am 5.3.1952 referierte Dr. Dillinger. 11, Leiter des Staatlichen Büchereiamtes, über die Schaffung einer Saarländischen Bibliographie, die das bekannte Schrifttum zu allen Lebensbereichen über das Saarland in seinen derzeitigen Grenzen umfassen sollte. 12 Wenig später betraute ihn die Kommission offiziell mit dieser Aufgabe. Die Stadtbibliothek Saarbrücken mit ihrer Landeskundlichen Abteilung wurde um Unterstützung gebeten, die sie auch zusagte. 13 In den folgenden Jahren berichtet Dr. Dillinger regelmäßig über Fortschritte an der Bibliographie. Seine wiederholten Forderungen nach einem Pflichtexemplargesetz und der Sammlung des saarländischen Schrifttums durch eine entsprechend etatisierte Bibliothek lassen die bereits vorhandenen Schwierigkeiten erkennen.  14 Zunächst ist er noch optimistisch. Auf eine Frage Professor Meyers im November 1955 nach der Möglichkeit einer laufenden Verzeichnung des saarländischen Schrifttums in den Saarbrücker Heften antwortete er: Ein derartiger Beitrag kann für die Jahre 1953 und 1954 sofort erstellt werden. 15 Danach wird es still um die Bibliographie. An der Mitgliederversammlung 1956 kann Dr. Dillinger nicht teilnehmen und sagt zu, im nächsten Jahr über die Fortschritte zu berichten“. 16 Im selben Jahr veröffentlicht er noch einen Aufsatz unter dem Titel „Bemerkungen zu einer Saarländischen Bibliographie“. 17 Darin wird die vergangene Verzeichnung beschrieben und das Projekt einer künftigen Saarländischen Bibliographie erläutert, ohne aber Hinweise auf eigene Arbeiten oder eine Bestandsaufnahme derselben zu geben. Im folgenden Jahr berichtet Prof. Meyer auf der Mitgliederversammlung der Kommission zum Punkt Bibliographie: Infolge Arbeitsüberlastung des Bearbeiters der Bibliographie sind im vergangenen Jahr keine Fortschritte zu verzeichnen. Man muß hier überlegen, ob nicht neue Wege beschritten werden sollten. Die Bibliographie ist derart wichtig, daß sie nicht halbvollendet liegen bleiben kann. 18 In der Folgezeit knüpfte Professor Meyer erste positive Kontakte mit Bibliothekaren der Universitätsbibliothek, die aber noch zu keinem Ergebnis führten. Dr. Hör wurde bereits 1957 pensioniert, und Dr. Vesper erkrankte. 19

 

Wirklich Bewegung kam in die Angelegenheit erst durch die Pfälzische Landesbibliothek in Speyer. Diese hatte 1952 die bibliographische Verzeichnung der Pfalz mit zwei Projekten wiederaufgenommen:

  1. Eine laufende Pfälzische Bibliographie ab Berichtsjahr 1951, die auch das noch abgetrennte Saarland, dessen politisches Schicksal noch ungewiss erschien, mitverzeichnete.
  2. Eine retrospektive Bibliographie 1927-1950, die an die Pfälzische Bibliographie von Daniel Häberle anschließen sollte. 20

Zwei Entwicklungen bewogen die Pfälzische Landesbibliothek zu handeln: Da waren einmal Personalknappheit, Finanzprobleme und die enorme Arbeitsfülle, die besonders die Arbeit an der retrospektiven Bibliographie behinderten. Zudem hatte sich die politische Lage definitiv geklärt: Das Saarland wurde nach der Volksabstimmung 1955 nach Deutschland zurückgegliedert und blieb als eigenes  Bundesland erhalten. 21 Dies ließ die Landesbibliothek in Speyer die Absprache mit dem Saarland suchen, dessen Bemühungen um eine eigene Regionalbibliographie nicht unbemerkt geblieben waren. So fragte der Direktor, Herr Sauter, in zwei Briefen im Dezember 1959 bei Professor Meyer an, ob und wann das Saarland mit einer laufenden Bibliographie beginnen werde. 22 Professor Meyer antwortete darauf am 12. Januar 1960 in einem langen Schreiben und führte unter anderem aus: Ich weiss zwar, dass Herr Dillinger, wie er sagt, viele tausende von Zetteln da liegen hat, aber ich selbst habe diese Zettel noch nicht gesehen und Herr Dillinger ist ja, wie Sie wissen, in der letzten Generalversammlung, wo er darüber referieren sollte, nicht erschienen. So bin ich etwas mißtrauisch geworden, und ich glaube, dass es dringend notwendig wäre, die ganze Frage einmal von Grund aus aufzugreifen und sie hier miteinander zu besprechen. Es wird wohl nötig sein, dass wir hier, falls überhaupt von uns etwas für diese retrospektive Bibliographie geschehen soll, einen Herrn von der Universitätsbibliothek damit beauftragen. 23 Der Vorschlag Professor Meyers zu einer Zusammenkunft in Saarbrücken fand Sauters volle Zustimmung. In seinem Antwortschreiben vom 18. Januar gab er lediglich zu bedenken, ob eine Universitätsbibliothek die geeignete Institution für die Bearbeitung einer Regionalbibliographie sei und brachte die Stadtbibliothek mit ihrer Landeskundlichen Abteilung ins Gespräch. 24 Eine Antwort auf diesen Einwand ist nicht überliefert. Bei dem Treffen zwischen Sauter und Professor Meyer wurde nach Darlegung der Sachlage und der Standpunkte am 29. März nur noch mit der Universitätsbibliothek verhandelt, die dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber gestanden hatte. Erwartungsgemäß erklärte sich ihr Direktor, Dr. Cordes, gerne bereit, dafür geeignete Mitarbeiter zu Verfügung zu stellen. 25

In den darauf folgenden Fachgesprächen wurden zuerst die laufende und retrospektive Bibliographie getrennt. Professor Meyer hatte eine laufende Bibliographie bereits 1955 angeregt und die Landesbibliothek in Speyer hatte diesen Schritt längst mit Erfolg vollzogen. Die Menge der jährlich immer zahlreicher erscheinenden Publikationen legte solch einen Schritt nahe. Zudem war die erforderliche Abstimmung bei der laufenden Bibliographie einfach, es brauchte nur das Übergabedatum vereinbart werden, an dem die Universitätsbibliothek mit der neuen Saarländischen Bibliographie beginnen konnte.

Bei der retrospektiven Bibliographie war die Sachlage komplizierter. Aus „Prestigegründen“ 26 hätte die Kommission die retrospektive Bibliographie gerne selber herausgegeben. Mit dem Material von Dr. Dillinger, das die Kommission 1961 käuflich erwarb, war bereits ein Grundstock vorhanden, der noch ergänzt werden konnte: Die Kommission verhandelte mit Professor Corsten in Köln, der den Band 4: Geschichte seiner Rheinischen Bibliographie vorbereitete, über den Ankauf der saarländischen Titelaufnahmen und bemühte sich zur gleichen Zeit ebenfalls um deren Erwerbung aus der Bibliographie der Landesbibliothek in Speyer. Bibliothekare der Universitätsbibliothek, so die Planung der Kommission, könnten in wenigen Jahren das Titelmaterial aufarbeiten und ergänzen. 27

Für eine neue Wendung sorgte die Nachricht, der erste Teilband von Professor Corsten stehe kurz vor dem Druck und könne noch 1963 erscheinen. Dies stellte den Sinn einer eigenen retrospektiven Bibliographie in Frage, zudem auch bei den Verhandlungen mit der Landesbibliothek in Speyer die Pfälzische Akademie zur Förderung der Wissenschaften die Auffassung vertrat, eine Herausnahme des saarländischen Materials würde allein Mehrarbeit verursachen. Diese Auffassung hat sich in der Folge durchgesetzt. Die Kommission einigte sich mit der Landesbibliothek in Speyer darauf, dass die saarländischen Titel in der retrospektiven Pfälzischen Bibliographie verbleiben sollten, und sie beteiligte sich finanziell an deren Veröffentlichung. Als weiteren Beitrag stellte sie das von Dr. Dillinger gesammelte Titelmaterial zur Verfügung. 

Nach der so gefundenen Lösung wäre das Saarland von den beiden auswärtigen Bibliographien einigermaßen vollständig  verzeichnet worden. Doch es kam anders. Professor Corsten verstarb, fand keinen Nachfolger und sein Band 4: Geschichte ist letztlich nie erschienen. Auch die Bibliographie der Pfalz und des Saarlandes 1927-1950 hatte in der Folgezeit mit großen finanziellen und personellen  Schwierigkeiten sowie wachsendem Titelmaterial zu kämpfen. Der Ortsteil erschien erst 1977 im Druck. 28 Der angekündigte Hauptband wurde schließlich als Datenbank realisiert und frei im Internet angeboten. 2007 wurde sie in die Rheinland-Pfälzische Bibliographie eingelesen und die Titel der Pfälzischen Bibliographie von 1951-1990 wurden elektronisch nacherfasst. Somit verzeichnet die Rheinland-Pfälzische Bibliographie für den Berichtszeitraum 1927-1954 gegenwärtig 4.939 Titel, die das Saarland betreffen. 29

3. Die Druckausgaben 1961-1990

Die Saarländische Bibliographie, deren Bearbeitung die Universitätsbibliothek nun begann, war als laufende Bibliographie ab Berichtsjahr 1961 konzipiert, wo sie an die Pfälzische Bibliographie anschloss, die mit Jahrgang 1961 die Verzeichnung des Saarlandes einstellte. Die neue Regionalbibliographie umfasste alle Fachgebiete und Lebensbereiche, aus denen sie die landeskundliche Literatur dokumentierte. In Bezug auf die schöne Literatur werden auch diejenigen Werke saarländischer Schriftsteller verzeichnet, die keinen regionalen Bezug haben. Mit diesem thematisch umfassenden Ansatz wird die landeskundliche Literatur in ihrer ganzen Breite verzeichnet. Trotzdem versteht sich die Saarländische Bibliographie als Auswahlbibliographie und das Problem der Abgrenzung von unerheblichem Kleinschrifttum dauert bis in unsere Tage an. 30 Die Anlage folgte dem klassischen Schema für Regionalbibliographien: Systematischer Teil, Ortsteil und Biographien, gefolgt von einem Verfasserregister und einer Zeitschriftenliste. Zum Gelingen des Unternehmens trugen drei Faktoren maßgeblich bei:

  1. Das Personal: Die neue Bibliographie verfügte von Anfang an über Fachkräfte, die die Bearbeitung als einen Teil ihrer  Dienstgeschäfte erledigten. Das war zum einen der Bearbeiter, ein Bibliothekar des höheren Dienstes, 31 , dem die Systematisierung des Titelmaterials oblag, und ein Diplom-Bibliothekar des gehobenen Dienstes 32 , der in der Pflicht- und Geschenkstelle die Erwerbung des Schrifttums überwachte und die Titelaufnahmen anfertigte. Damit war die Basis für eine kontinuierliche Arbeit gelegt.
  2. Sammlung und Archivierung: Die Universitätsbibliothek begann ab 1960, sobald sich die Übernahme dieser Aufgabe abzeichnete, mit der systematischen Sammlung des landeskundlichen Schrifttums. Die Arbeit lag am Anfang vor allem bei der Tausch- und Geschenkabteilung, die Vereine, Gemeinden und Verfasser um die Überlassung eines Belegexemplars zu bitten hatte. Diese Sammeltätigkeit lieferte den Bearbeitern kontinuierlich die für die Bibliographie benötigten Titel.
  3. Begrenzung: Die Zahl der Titel war mit ca. 2000 pro Jahr begrenzt und konnte unter den bestehenden Arbeitsbedingungen bearbeitet werden. Die Bibliographie erschien so in Zweijahresbänden mit ca. eineinhalb Jahren Verzug, für eine Fachbibliographie in konventioneller Bearbeitung eine gute Zeit. 33

Vergleicht man diese Arbeitsbedingungen mit denen von Dr. Dillinger, der die Arbeit teils in der Dienstzeit, teils privat erledigte, so wird deutlich, dass die Aufgabe, der er sich unterzog, vielleicht einfach zu groß war im Verhältnis zu den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. Die entsprechende retrospektive Pfälzische Bibliographie 1927-1950 hatte mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen. Landesbibliothekarische Aufgaben lassen sich offenbar nicht so ohne weiteres improvisieren, vor allem wenn sie eine kritische Größe erreichen, wie dies bei den beiden retrospektiven Bibliographien der Fall war. Außerdem gab es damals noch keine Datenbanken, die ein titelweises Bearbeiten und Korrigieren bei anschließend sofortiger Benutzbarkeit erlaubten.

Die Aufgabe, die die Universitätsbibliothek mit der Bearbeitung der Saarländischen Bibliographie auf sich nahm, war durch kein Gesetz zugewiesen. Weder Sachmittel noch Personal wurden dafür zusätzlich gewährt. Dennoch war die Übernahme sinnvoll, denn die Universitätsbibliothek war die einzige leistungsfähige wissenschaftliche Bibliothek im Land, und die Einrichtung einer eigenen Landesbibliothek wäre zu kostspielig gewesen. 34 Im Laufe der Zeit verbesserten sich die Arbeitsbedingungen. Mussten zu Beginn die einschlägigen Publikationen erbeten oder gekauft werden, so erleichterte die Anbietungspflicht, die im Saarländischen Pressegesetz vom 12.5.1965 eingeführt wurde, die Sammlung des Schrifttums erheblich. 35 Aber erst das geänderte Universitätsgesetz von 1994 definierte die regionalen Aufgaben der Bibliothek und brachte dies auch nach außen in einer Namensänderung in Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek zum Ausdruck. 36 Eine Rechtsverordnung vom 2.4.1996 präzisierte diese landesbibliothekarischen Aufgaben im einzelnen: Sammlung und Archivierung sowohl der im Saarland als auch über das Saarland erscheinenden Publikationen. Letztere sind in der Saarländischen Bibliographie zu verzeichnen. 37 Zum ersten Mal auch erhielt die Bibliothek in bescheidenem Umfang Sachmittel zur Durchführung dieser nun gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben zugewiesen. Mit der Kommission wurde in der Folgezeit vereinbart, der Bibliothek auch die Herausgabe und den Vertrieb der Saarländischen Bibliographie zu übertragen.

4. Die Datenbanken: von SABINE zum Südwestverbund

4.1 Entstehung

Einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Saarländischen Bibliographie bildete die 1993 gefasste Entscheidung, die Erfassung der Titel mit EDV in einer Datenbank vorzunehmen. Für diese Umstellung gab es mehrere gute Gründe: Die Universitätsbibliothek katalogisierte ihre Bücher seit 1977 mit EDV und es bot sich an, diese bereits erbrachten Leistungen zu übernehmen. Mit dem in Entwicklung befindlichen Bibliothekssystem SABINE (Saarbrücker Bibliotheks-Netz) war jetzt auch ein Programm vorhanden, die Bibliographie in dem neuen Bibliotheksverbundkatalog der Universität zu führen. Die Vorteile einer Datenbank als Erfassungs- wie als Ausgabemedium lagen zudem klar auf der Hand: deutlich verbesserte Suchmöglichkeiten, schnelles Zurverfügungstellen und Kumulieren der erfassten Titel sowie ein Angebot im Internet.

Die Weiterentwicklung der Datenbank ging leider nur zögerlich voran. SABINE musste erst noch zu Ende programmiert werden und die Belange der Bibliotheken auf dem Campus genossen Priorität. Mangels eigener Datenbank konnten die Titel der Bibliographie nur offline auf Disketten erfasst und systematisiert werden. Dieser Zustand dauerte bis weit in das Jahr 1996 an. Selbst die Bearbeiter konnten die erfassten Titel nicht recherchieren und keinerlei bibliographische Auskünfte über Titel ab 1991 geben.

Konkrete Vorarbeiten begannen im Frühjahr 1996 mit der Einrichtung der Normdatei für die Sacherschließung. Im November 1996 stand schließlich die erste Vorabversion der Datenbank mit 9.000 Titeln zur Verfügung, die sofort zur Benutzung im Internet freigegeben wurde. Sie enthielt vorerst ausschließlich Aufsätze, und es konnten darin noch keine neuen Titel eingelesen oder korrigiert werden. Die voll funktionsfähige, endgültige Version der Datenbank wurde mit 24.000 Titeln nach intensiver Entwicklungsarbeit im Juli 1997 in Betrieb genommen. Online-Katalogisierung und Korrekturen waren darin jetzt möglich. Die Zeit der Provisorien war zu Ende und die Bearbeiter waren in den folgenden Jahren vollauf damit beschäftigt, die noch fehlenden Titel einzulesen und die zahlreichen Korrekturen  abzuarbeiten. 38

4.2 Die letzten Druckausgaben

Von der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung hatte die Universitätsbibliothek 1994 die Herausgabe und den Vertrieb der Saarländischen Bibliographie übernommen. Da sich im Laufe der Zeit die Anfragen der Abonnenten mehrten, wann denn der nächste Zweijahresband der Bibliographie erscheinen werde, wurde 1998 beschlossen, die Herstellung einer weiteren Druckausgabe in Angriff zu nehmen, um die Lücke zu den bisherigen Bänden ab 1990 zu schließen. Die Erstellung erfolgte in drei Schritten:

  1. Ein Ausgabeprogramm musste geschrieben werden. Es reichte nicht, die Titel in der Datenbank zu haben und sie darin recherchieren zu können: Die Ausgabe in einer Datei, nach Systematik und Ortsteil geordnet und mit gliedernden Schlagwörtern
    unterteilt, durch ein Verfasser-, Stichwort- und Schlagwortregister erschlossen und im Katalogkartenformat nach RAK richtig präsentiert, stellte eine eigene Herausforderung dar. Dr. Wolfgang Kowalk war freundlicherweise bereit, dieses Programm zu schreiben. Allerdings gestaltete sich das Erstellen und Austesten schwieriger und langwieriger als erwartet.
  2. Die Korrekturen des Titelmaterials aus der Datenbank für die erste Druckausgabe waren auf Grund der Vorgeschichte besonders umfangreich und langwierig. 39
  3. Der Satz wurde vollständig im Haus mit LaTeX realisiert. Der Druck erfolgte im Elektrodruck in kleiner Auflage 40 und den Vertrieb übernahm die Bibliothek.

Als Berichtszeit wurde die Fünfjahresperiode von 1991-1995 gewählt. Die Erstellung von Zweijahresausgaben bei einem solchen Rückstand bringt für den Benutzer keinerlei zusätzlichen Gewinn und der Zeitraum fiel zudem mit dem Bearbeitungszeitraum des früheren Bearbeiters, Rudolf Lais, zusammen. Eine Projektstelle für zwei Jahre ermöglichte es, die Rückstände und Korrekturen abzuarbeiten und das Ausgabeprogramm auszutesten. 2002 erschien dann der Band 16 (1996-2000) und ein dreiviertel Jahr später, 2003, der Band 17 (1996-2000), denn die Projektstelle war um fünf Monate verlängert worden. 41

4.3 Der Übergang zum Südwestverbund

Die Entscheidung, die Saarländische Bibliographie im Bibliothekssystem SABINE zu realisieren, band das Schicksal der Bibliographie an die Entwicklung der Katalogisierung der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek. Im Herbst 1996 entschloss sich die Universität, SABINE nicht mehr weiterzuentwickeln und dafür ein neues Bibliothekssystem zu erwerben. Für die Bibliographie war dies eher ein Glücksfall, denn das Entwicklungsteam hatte nun etwas Zeit, die Bibliographie als Datenbank einzurichten. Als im Juli 1997 die Entwicklungen und Fehlerbeseitigungen an SABINE endgültig eingestellt wurden, war die Saarländische Bibliographie als Datenbank gerade fertiggestellt; letzte Fehler wurden nie beseitigt. Trotzdem war die Datenbank für die kommenden zehn Jahre eine solide und verlässliche Arbeitsgrundlage für die Bearbeiter.

Zunächst diente SABINE sowohl als Erfassungsinstrument und als OPAC (Online Public Access Catalogue) der Saarländischen  Bibliographie. Als die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek 1998 ihre Bestände in den Südwestverbund überführte, blieb die Bibliographie als einzige Anwendung in SABINE zurück. Die Titel wurden in SABINE erfasst und dann mit Sacherschließung versehen. Für die Benutzung kam der BRS-Web-OPAC zum Einsatz, den auch die Bibliothek von 1998 bis 2003 verwendete. Seine Benutzungsoberfläche war klar und ansprechend gegliedert, aber seine Such- und Ausgabefunktionen befriedigten nicht immer.

Ein Wechsel dieser Arbeitsumgebungen wurde letztlich durch Altersschwäche von SABINE erzwungen: Es wurde zunehmend schwierig, die Laufzeitumgebung der Datenbank, die nicht mehr gepflegt wurde, an das sich weiterentwickelnde Betriebssystem anzupassen und die Hardware von Anfang der neunziger Jahre wurde erneuerungsbedürftig. Eine Ablösung war notwendig, sollte das System nicht irgendwann plötzlich ausfallen.

Die Wahl für die Bearbeitung der Saarländischen Bibliographie fiel auf den Südwestverbund, wo sich auch bereits die Bestände der Bibliothek befanden. Die Problematik war die gleiche wie bei der Wahl von SABINE, nämlich eine Bibliographie in einem Bibliotheksverbundkatalog zu führen, der zunächst einmal als „Zentralkatalog“ den Standort von Büchern nachweist. Doch die Vorteile überwogen: Der Verbund verfügte über eine mehr als gleichwertige Erfassungsumgebung mit Normdateien und bot Garantien der technischen und institutionellen Sicherheit. Der Betrieb der Saarländischen Bibliographie würde nicht mehr von einer lokalen EDV-Abteilung oder Sparzwängen des Haushalts abhängen.

Die Vorarbeiten für das Überführen der Daten begannen 2004. Zuerst musste die Stellung und Anlage der Saarländischen Bibliographie im Verbundkatalog definiert werden. Sie erhielt den Status einer Bibliothek und im Lokalteil der Titelaufnahme wurden ihre Sacherschließung und weitere lokale Elemente untergebracht. Ein Verzeichnen der Sacherschließung im Haupttitelsatz schied aus, da dort für die eigene Systematik und die Form- und Sachaspekte keine Kategorien vorgesehen waren. Zudem waren die Schlagwörter der Bibliographie nicht RSWK (Regeln für den Schlagwortkatalog)-konform. Ein Umarbeiten des Bestandes erschien angesichts der einzulesenden 57.000 Titel nicht machbar.

Zum Einlesen musste aus den Titelaufnahmen der Saarländischen Bibliographie eine spezifische Einlesedatei erzeugt werden, für die Dr. Kowalk erneut das Programm schrieb und das die Abteilung Saarländische Bibliographie austestete. Das Einlesen der Daten erfolgte dann im Sommer 2005 und verlief ohne größere Zwischenfälle. Die Korrekturen von Dubletten- und Fehlermeldungen hielten sich im erwarteten Umfang und wurden in der Folgezeit zügig abgearbeitet.

Für die Benutzung wurde im Rahmen einer Projektstelle ein OPAC auf Basis von MySQL entwickelt. Nachdem er fertiggestellt war, fehlten in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek die Kapazitäten, diesen OPAC in Betrieb zu nehmen und zu betreiben. Als Ergebnis blieb, dass die Saarländische Bibliographie auch den OPAC des Südwestverbundes nutzen musste. Was zunächst als Abschiebung gedeutet werden konnte, erwies sich als Glücksfall: Der OPAC des Verbundes ließ sich in hohem Umfang auf die Bedürfnisse der Saarländischen Bibliographie anpassen und konfigurieren. Bei einzelnen Problemen (zum Beispiel Form- und Zeitaspekt) programmierte der Verbund entsprechende Zusatzfunktionen. Zwar musste sich die Saarländische Bibliographie an bestimmte Verbundkonventionen anpassen, profitierte aber im Gegenzug von der hohen Leistungsfähigkeit des Verbund-OPACs und allen seinen laufenden Weiterentwicklungen. 42 Mit der Inbetriebnahme dieses OPACs am 15. November 2006 war der Übergang der Saarländischen Bibliographie in den Südwestverbund abgeschlossen und die heutige Arbeitsumgebung erreicht.

5. Die Saarländische Bibliographie heute

5.1 Aufgaben und Inhalt

Die Saarländische Bibliographie versteht sich als landeskundlich orientierte Auswahlbibliographie, die alle Fachgebiete und Disziplinen verzeichnet. Das Ziel ist es, dem landeskundlich interessierten Forscher zu ermöglichen, rasch die wichtige Literatur zu seinem Thema zu finden. Räumlich erfasst die Saarländische Bibliographie das Gebiet des Saarlandes in seiner heutigen und historischen Form, den Saar-Lor-Lux Raum, sofern das Saarland angemessen berücksichtigt wird, und Territorien, die früher einmal zu saarländischen Herrschaften gehörten, wie zum Beispiel die Grafschaft Saarwerden.

Die Bearbeitung des Schrifttums über das Saarland in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek umfasst drei Stufen:

  1. Sammlung: Es werden alle Schriftenklassen erfasst (Bücher, Aufsätze, Filme, Mikroformen, Netzpublikationen). Da die Datenbank keine Begrenzung der Titelzahl kennt, besteht heute das Problem darin, unwichtiges Kleinschrifttum wegzulassen. 43
  2. Erschließung: Die gefundenen Titel werden in der Datenbank in Titelaufnahmen nach RAK (Regeln für die Alphabetische Katalogisierung) erfasst, dann durch eine eigene Sacherschließung (siehe nächstes Kapitel) inhaltlich erschlossen und im OPAC des Südwestverbundes den Benutzern zur Verfügung gestellt.
  3. Archivierung: Die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek bemüht sich, das so verzeichnete Schrifttum zu erwerben und zu archivieren. Die gedruckten Publikationen, Kassetten, DVDs und CDs kommen ins Magazin und die Netzpublikationen werden im hauseigenen Dokumentenserver SaarDok gespeichert und zur Verfügung gestellt.

Die laufende Bearbeitung des das Saarland betreffenden Schrifttums nach diesem Arbeitsschema erlaubt es, den Benutzer die wichtige Literatur in geeigneter Weise finden und benutzen zu lassen.

5.2 Die Sacherschließung

Neben der Auswahl, Sammlung und Verzeichnung des Schrifttums besteht der Mehrwert einer Fachbibliographie darin, dass sie das  Schrifttum mehr oder weniger fein sachlich erschließt. Mit der Umstellung auf die Verzeichnung in einer Datenbank hat sich die Saarländische Bibliographie eine neue Sacherschließung zugelegt. Sie wurde von der Hessischen Bibliographie, die bereits seit 1979 ihre Titel mit EDV erfasste, übernommen und an die saarländischen Erfordernisse angepasst. Bei der Bearbeitung eines Titels werden drei Felder immer vergeben:

  1. Die Systematik: Sie besteht aus einer sechsstelligen Zahl, die die Literatur in drei Stufen (Hauptgruppe, Oberbegriff, Unterbegriff) 44 gliedert. Die Systematik kann wie folgt recherchiert werden:

    1. Die Suchliste Systematik. 45 auf der Homepage der Saarländischen Bibliographie erlaubt ein Blättern in der sachlichen Gliederung. Ein Mausklick auf das Sachgebiet startet eine dynamische URL-Abfrage in der Datenbank.
    2. Die Systematik kann in der Einfachen oder Erweiterten Suche der Datenbank gesucht und dort mit anderen Schlagwörtern oder Aspekten kombiniert werden. Jede Systemstelle verfügt zudem über eine verbale Entsprechung, die wie ein Schlagwort gesucht werden kann. So entspricht „Erzbergbau“ der Stelle „543450“. Die Nummer der Systematik kann sinnvoll trunkiert werden: „54*“ würde „Wirtschaft“ einschließlich aller Untergliederungen finden oder „5434*“ den gesamten Bergbau.

    Die Systematik ist das Hauptelement der sachlichen Erschließung der Saarländischen
    Bibliographie.

  2. Der Formaspekt (eine zweistellige Zahl, zum Beispiel 70 = allgemeine Darstellungen oder 01 = Bibliographie): Er gibt an, ob es sich bei dem Titel zum Beispiel um eine Bibliographie, Lexikon oder allgemeine Darstellung handelt.
  3. Der Zeitaspekt: Er gibt den behandelten Zeitraum an, zum Beispiel 26 = Römerzeit, 42 = 16. Jahrhundert oder 62 = Völkerbundszeit 1919-1935.

Fakultativ werden bei Bedarf zusätzlich Schlagwörter zur weiteren sachlichen Erschließung des Titels vergeben:

  1. Ortsschlagwort: Wenn ein Titel sich auf einen Ort, Kreis oder Landschaft bezieht, wird immer ein zusätzliches Ortsschlagwort vergeben, zum Beispiel Gersheim–Reinheim.
  2. Sachschlagwort: Es wird vergeben, wenn der Titel damit zusätzlich sachlich erschlossen wird, zum Beispiel „Grenzsteine“ für die Systemstelle „228050 – Steindenkmale“.
  3. Personenschlagwort: Titel, die sich auf eine Person beziehen, erhalten ein Personenschlagwort, zum Beispiel „Stengel, Johann Friedrich“.

Sowohl im OPAC als auch und auf der Homepage der Saarländischen Bibliographie werden dem Benutzer zahlreiche Hilfen angeboten. In der Datenbank verfügen die jeweiligen Suchkategorien über eine Zeilenhilfe. Das ist ein Pop-Up Fenster, das die eingestellte  Suchkategorie erläutert (zum Beispiel PST für verstichwortete Verfassereinträge). Für Form- und Zeitaspekt wurden vom Südwestverbund eigene Pop-Up Fenster programmiert, in denen die Zahlen erläutert werden. Die Homepage bietet dem Nutzer zahlreiche Hilfen und Informationen 46.

  • Die Suchliste Systematik erlaubt es, diese zu konsultieren und direkt eine dynamische URL-Suche zu starten. Die Systematik kann auch bei den Download-Unterlagen in Druckform heruntergeladen werden.
  • Eine ausführliche Hilfe erläutert Aufbau und die Arbeitsweise der SaarländischenBibliographie.
  • Eine Einführung in die Datenbankrecherche am Beispiel der Saarländischen Bibliographie erläutert dem Anfänger die Möglichkeiten, die die umfassende Sacherschließung in der leistungsfähigen Verbunddatenbank bietet.
  • Ferner werden eine Bestandsübersicht mit Analyse, die sich tagesaktuell abrufen lässt, und Zugänge zu den Neuerwerbungslisten Saarland und Saar-Lor-Lux angeboten.

Alles zusammen führt dazu, dass der Benutzer etwas findet: Unkundige, die nur „googeln“, erhalten Ergebnisse, da die Systemstellen durch Schlagwörter erläutert werden und die Schlagwörter, die aus mehreren Wörtern bestehen, verstichwortet sind. Anspruchsvollere Nutzer können sich mit den Hilfsangeboten einarbeiten und den vollen Umfang der Suchmöglichkeiten des OPACs des Südwestverbundesausschöpfen.

5.3 Entwicklungen

5.3.1 Die Retrokonvertierung

Bei der Umstellung der Verzeichnung der Saarländischen Bibliographie von der konventionellen Druckausgabe auf eine Datenbank stellte sich die Frage der Berichtszeit: Sollten nur Titel ab Berichtsjahr 1991 aufgenommen werden oder sollte die Datenbank um die älteren Titel bei Gelegenheit ergänzt werden? Für eine retrospektive Vervollständigung sprachen drei Argumente:

  1. Der erste Vorsitzende der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Professor Eugen Meyer, hatte die Bibliographie „ab ovo“ konzipiert.
  2. Der Altbestand an Monographien der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek stand als Grundstock zur Verfügung.
  3. Eine Datenbank erlaubt es, ältere Titel sofort der Benutzung zur Verfügung zu stellen. Es muss kein vollständiger Endzustand zur Publikation wie bei einer Druckausgabe vorhanden sein.

Die Entscheidung fiel zugunsten der Rückergänzung der Bibliographie. Im Laufe der Jahre, so wie der Umfang der Fehlerkorrekturen zurückging, wurde die retrospektive Erschließung der Saarländischen Bibliographie, sofern es die Arbeitssituation zuließ, intensiviert. Sie wird wie folgt realisiert:

  • Bereits der laufende Geschäftsgang liefert regelmäßig Material: Da gibt es Zufallsfunde oder Zitate, die zu relevanten Titeln führen und in unregelmäßigen Abständen kommen größere oder kleinere Geschenke (so zum Beispiel die ehemalige Bibliothek von Saarberg) ins Haus.
  • Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Ergänzung der Monographien. Durch den Abruf „saar“ in der Titelaufnahme konnte der umfangreiche Monographienbestand aus dem Katalog der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek in die Bibliographie überführt werden. Zu seiner Vervollständigung werden regelmäßig Antiquariatskataloge durchgesehen und der Bestand des Südwestverbundes auf fehlende Titel überprüft.
  • Für die Landeskunde des Saarlandes wichtige Zeitschriften werden vollständig ausgewertet: So kommen arbeitssparend rasch große Titelmengen in die Bibliographie. 47
  • Die Auswertung alter Bibliographien erlaubt es, auch weit verstreutes Schrifttum zu erfassen. 48

Bei der auszuwertenden Epoche wird versucht, den Schwerpunkt auf die Zeit vor 1927 zu legen, da von 1927-1960 die Pfälzischen Bibliographien das Saarland mitverzeichnet haben. Die Berichtszeit 1961-1990, die von der Druckausgabe der Saarländischen Bibliographie zuverlässig abgedeckt wird, wird derzeit bei der Rückergänzung in der Regel nicht berücksichtigt. 49

Eine eigenständige Maßnahme im Rahmen der Rückergänzung ist die Aufnahme aller saarländischen Zeitungen und Zeitschriften in die Bibliographie. Die Titel werden aus der Zeitschriftendatenbank (ZDB) übernommen und mit der Sacherschließung versehen. Bisher sind über viertausend Titel erfasst und ein Ende ist noch nicht abzusehen.

5.3.2 Die Saarländische Bibliographie im Internet

Dass die Saarländische Bibliographie ausschließlich das Internet für ihren OPAC und die zahlreichen ergänzenden Angebote auf ihrer Homepage nutzt, wurde bereits ausführlich dargelegt. Darüber hinaus beteiligt sie sich an der Virtuellen Deutschen Landesbibliographie. Dies ist ein Meta-Katalog zum Nachweis landeskundlicher Literatur in Deutschland, der vom KVK (Karlsruher Virtueller Katalog) betrieben wird. Er erlaubt es, in einer Suchanfrage gleichzeitig die deutschen Regionalbibliographien zusammen oder in Auswahl zu durchsuchen. 50

Relativ neu ist die Verlinkung auf die Datenbank in Internetangeboten. Die in der Suchliste Systematik eingesetzte dynamische  URL-Abfrage erlaubt es, aus einem Link die Datenbank mit einer spezifischen Suchanfrage zu starten. Solche Abfragen werden im Internet verbreitet eingesetzt, so auch in der Wikipedia, wo es Weblinks auf das Portal der Deutschen Nationalbibliothek und auf Verbünde (DNB, GBV, SWB) gibt. Auf dem Treffen der Arbeitsgemeinschaft Regionalbibliographie 2010 stellte die Landesbibliographie Mecklenburg-Vorpommern die Verlinkung bei Wikipedia-Einträgen auf die eigene Datenbank vor. Diese Initiative wurde von der Saarländischen Bibliographie übernommen, denn die Wikipedia dient heute häufig zum Einstieg bei der Bearbeitung eines Themas. Über den Link erhält der Benutzer die Information, wo zu seinem Suchbegriff weiterführende Literatur verzeichnet ist, und er erhält sie tagesaktuell. Herr Voss vom GBV schrieb freundlicherweise die Vorlage für die Saarländische Bibliographie in der Wikipedia. Diese erlaubt es, den Link verkürzt zu zitieren, denn die komplexe Syntax ist in der Vorlage abgelegt. 51 Da die dynamische URL-Abfrage auch in anderen Internetangeboten einsetzbar ist, wurde auf der Homepage eine Hilfe-Seite für die Verlinkung auf die Saarländische Bibliographie eingerichtet. 52

5.3.3 Der Landeskundliche Lesesaal

Im Zuge des Umbaus der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek wurde der Lesesaalbereich deutlich vergrößert. 2009 fiel die Entscheidung, einen Landeskundlichen Lesesaal einzurichten, in dem die relevante Literatur über das Saarland zur Präsenznutzung angeboten wird. Mit der Durchführung wurde die Abteilung Saarländische Bibliographie betraut, die dafür zwei Probleme zu lösen hatte:

  1. Die Aufstellung: Es gibt zwei Teile, einen allgemeinen systematischen Teil und einen Ortsteil. Als Aufstellungsordnung wird die Systematik der Saarländischen Bibliographie verwendet.
  2. Die Auswahl: Aus dem reichen Bestand der Bibliothek müssen die relevanten Titel herausgesucht und anschließend für den Lesesaal bearbeitet werden.

Der neue Lesesaal unterstreicht die Komponente „Landesbibliothek“ und er trägt der starken Benutzung der regionalen Literatur an der Universität des Saarlandes Rechnung.

6. Ausblick

Die Saarländische Bibliographie hat seit fünfzig Jahren die Literatur über das Saarland gründlich gesammelt, erschlossen und in der Regel archiviert. Technisch ist sie mit ihrer Katalogisierung und OPAC auf hohem Niveau und braucht den Vergleich mit anderen  Regionalbibliographien nicht zu scheuen. Die Rückergänzung der Titel ist auf gutem Weg, so dass eine vollständige Saarländische Bibliographie „ab ovo“, so wie sie einst Professor Meyer vorgeschwebt hatte, heute in greifbare Nähe rückt. Die Saarländische  Bibliographie kann somit als eines der erfolgreichen Projekte der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschunggelten. Nach schwierigen Anfängen nahm die Bibliographie ihre Arbeit auf, bearbeitet von der Universitätsbibliothek, publiziert und bezuschusst in der Schriftenreihe der Kommission. Die Loslösung der Bibliographie von der Kommission erfolgte 1994, als die landesbibliothekarischen Aufgaben per Gesetz der nun umbenannten Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek zugewiesen wurden. 53 Ein dringendes Anliegen der Kommission aus ihren Anfangsjahren war so erfüllt und für die kommende Zeit auf eine sichere institutionelle Grundlage gestellt.

7. Anhänge

7.1 Bestand der Saarländischen Bibliographie

Ende 2011 betrug der Datenbankbestand der Saarländischen Bibliographie 74.322 Titel, davon 2.679 Gesamttitel und 71.643 Einzeltitel. 54 Die Einzeltitel entfallen auf folgende Schriftenklassen:

Bücher: 37.591 Titel.
Aufsätze: 29.089 Titel
Zeitschriften: 3.780 Titel.
Online Ressourcen: 544 Titel. 55
Tonträger, Filme, Videos: 327 Titel.
Mikroformen: 155 Titel.
Datenträger: 147 Titel.

Auf die laufende Berichterstattung ab 1991 entfallen 49.091 Titel, der noch zu ergänzende Altbestand umfasst 23.028 Titel. Letzterer verteilt sich auf die verschiedenen Verzeichnisepochen wie folgt:

1961-1990: 17.577 Titel, davon 13.969 Bücher und 1.572 Aufsätze. Dieser Zeitraum wird vollständiger mit ca. 60.000 Titeln von der konventionellen Druckausgabe der Saarländischen Bibliographie 1961-1990 abgedeckt.
1927-1960: 4.279 Titel, davon 2.645 Bücher und 1.009 Aufsätze. Dieser Zeitraum wird auch von der Rheinland-Pfälzischen Bibliographie parallel verzeichnet. 1475-1926: 1.445 Titel, davon 1.022 Bücher und 173 Aufsätze.

Die Saarländische Bibliographie hat in Datenbank und Druckausgabe zusammen in den fünfzig Jahren ihres Bestehens ca. 114.000 Titel über das Saarland verzeichnet. 56

7.2 Ausgewertete Quellen bei der Rückergänzung

Im Rahmen der Rückergänzung der Saarländischen Bibliographie wurden bisher folgende Zeitschriften und Verzeichnisse ausgewertet:

  • Walther Cartellieri, Verzeichnis der Saardissertationen 1933 (Mit Nachträgen 1934)
  • Hermann Corsten, Rheinische Bibliographie. Bd. 1: Archäologie bis Geologie (Köln 1940). Noch in Bearbeitung.
  • Bonner Jahrbücher (96/97.1895–192.1992)
  • Bulletin de la Société des Amis des Pays de la Sarre (1.1923–10.1934)
  • Heimatbuch des Kreises St. Wendel (1.1948–[1990])
  • Hochwälder Geschichtsblätter (1.1989–[1990])
  • Journal des Français de la Sarre (1.1929–2.1930) und Journal de la Sarre (1.1931–3.1933/34)
  • Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte (1.1907–37.1943) und Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Reinlandes (1.1952–[1990])
  • Pfälzer Heimat (1.1950–[1990])
  • Rheinische Vierteljahrsblätter (1.1931–[1990])
  • Saarbrücker Bergmannskalender (1.1873–[1990])
  • Saarbrücker Hefte (1.1955–[1990])
  • Saarländische Familienkunde (1.1968–[1990])
  • Saarpfälzische Abhandlungen zur Landes- und Volksforschung (Fortsetzung: Westmärkische ...) (1.1937–5.1941)
  • Saarpfalz (1.1983–[1990])
  • Die Saarwirtschaft (1.1949–1956)
  • Südwestdeutsche Heimatblätter: Beiträge zur Heimatforschung in der südwestdeutschen Grenzmark (1.1926/27-3.1930/31)
  • Unsere Heimat an der Saar (1.1951–4.1954)
  • Unsere Saar (1.1926/27–9.1934/35,4/5)
  • Westricher Heimatblätter NF (1. 1970–[1990])
  • Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend (inkl. Vorgänger, 1.1951–[1990])

 

Fußnoten:

  1. Die Abschnitte eins bis drei wurden übernommen, aktualisiert und überarbeitet aus: Reinhold WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: Die Regionalbibliographie im Digitalen Zeitalter: Deutschland und seine Nachbarländer, hg. von Ludger SYRÉ und
    anderen, Frankfurt am Main 2006, S. 335-347.
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  2. Anton HASSLACHER, Literatur über das Industriegebiet an der Saar, Saarbrücken 1879, LXV, 176 S. Die zweite Auflage erschien 1910 und ist noch heute für die alte Zeit zu benutzen.
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  3. Gerhard ISBARY, Regionale Probleme der Raumordnung: eine Untersuchung am Beispiel des Landkreises Saarbrücken als Mittelpunkt des saarländischen Verdichtungsraumes, Saarbrücken 1963, S. 2, 97; Wilhelm DILLINGER, Bemerkungen zu einer  Saarländischen Bibliographie, in: Saarbrücker Hefte 4 (1956), S. 78; Hans-Walter HERRMANN, Das Saarland. Vom Industrierevier zum Bundesland, in: Deutsche Kunst und Denkmalpflege, München 1990, S. 88.
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  4. Ludwig LINSMEYER, Kulturpolitik im Spannungsfeld zwischen Stadt und Verein: Zur Entwicklung der Stadtbibliothek Saarbrücken und der Bibliothek des „Historischen Vereins für die Saargegend“ in der Zwischenkriegszeit, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 37 (1989), S. 105-113.
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  5. DILLINGER (wie Anm. 3), S. 78. Zur politischen Unterstützung des Deutschtums an der Saar siehe: Wolfgang FREUND, Saarforschung zwischen den Weltkriegen, in: Historische West- und Ostforschung in Zentraleuropa zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg – Verflechtung und Vergleich, hg. von Mattias MIDDEL und anderen, Leipzig 2004, S. 89-106; Wolfgang FREUND, Volk, Reich und Westgrenze: Deutschtumswissenschaften und Politik in der Pfalz, im Saarland und im annektierten Lothringen (Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung 39), Saarbrücken 2006, 551 S.
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  6. Karsten RUPPERT, Die Pfälzische Landesbibliothek vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Übergang an das Land Rheinland-Pfalz (1945-1974), Speyer 1995, S. 87.
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  7. Rudolf DRUMM, Schrifttum über das Industriegebiet an der Saar und seiner Umgebung (Pfalz, Nahe, Hunsrück und Lothringen). Anschließend an: Literatur über das Industriegebiet an der Saar. Von A. Haßlacher, in: Pollichia. Mitteilungen des Vereins für Naturkunde und Naturschutz in der Westmark 104 (1943), S. 3-73.
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  8. Wolfgang MÜLLER, „Primär französisch gesteuerte und orientierte Einrichtung“ oder „Wesentliche Stütze des Deutschtums an der Westgrenze“: die Perzeption der Universität des Saarlandes aus der Bonner Perspektive in den frühen Fünfziger Jahren, in: Grenzen erkennen – Begrenzungen überwinden, hg. von Wolfgang HAUBRICHS und anderen, Sigmaringen 1999, S. 425-441; Heinrich KÜPPERS, Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz und im Saarland nach 1945 im Vergleich, in: Frankreichs Kulturpolitik in Deutschland, 1945-1950, hg. von Franz KNIPPING und anderen, Tübingen 1987, S. 174f.
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  9. Als langjähriges Mitglied der Kommissionen für Westfalen und Brandenburg verfügte er über dementsprechende Erfahrungen. Hans-Walter HERRMANN, Eugen Meyer: 1893- 1972, in: Saarheimat 17 (1973), S. 77. Zur Geschichte der Kommission: Kurt-Ulrich
    JÄSCHKE, Die Gründungszeit der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, in: Forschungsaufgabe Industriekultur: Die Saarregion im Vergleich, hg. von Hans-Walter HERRMANN, Saarbrücken 2004, S. 23-56.
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  10. Forcierung der Saarländischen Geschichtsforschung, in: Saarbrücker Zeitung, 2.7.1951, [S. 4], die entsprechende Passage ist abgedruckt in: Lorenz DREHMANN, Initiativen und Aktivitäten zur Erschließung des Saarländischen Schrifttumes, in: 25 Jahre  Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung 1952-1977: Gründung, Aufbau, Tätigkeit, Saarbrücken 1977, S. 34.
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  11. Rosemarie KEUTH, Wilhelm Dillinger: 1911-1986, in: Buch und Bibliothek 38 (1986), S. 759-760.
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  12. Universitätsarchiv, Mitgliederversammlung der Kommission vom 5.3.1952, JÄSCHKE
    (wie Anm. 9), S. 48f.
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  13. Bei der Gelegenheit stellte sich heraus, dass die Stadtbücherei sich mit einem ähnlichen Projekt getragen hatte, es aber aus Personalmangel nicht in Angriff genommen hatte. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 34, Schreiben der Stadtbibliothek.
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  14. Mitgliederversammlung der Kommission am 5.11.1954, S. 2 und am 18.11.1955, S. 5.
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  15. Mitgliederversammlung der Kommission vom 18.11.1955, S. 7.
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  16. Mitgliederversammlung der Kommission am 26./27.10.1956.
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  17. DILLINGER (wie Anm. 3), S. 76-80.
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  18. Mitgliederversammlung der Kommission am 26./27.7.1957, S. 9.
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  19. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 35, Schreiben von Prof. Meyer an Herrn Sauter vom 12.1.1960, S. 2.
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  20. Daniel HÄBERLE, Pfälzische Bibliographie, Bd. [1]-6, 1908-1928
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  21. RUPPERT (wie Anm. 6), S. 89.
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  22. Schreiben vom 21. und 28.12.1959.
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  23. Schreiben Prof. Meyer an Herrn Sauter vom 12.1.1960, S. 2.
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  24. Schreiben vom 18.1.1960 an Prof. Meyer.
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  25. Aktenvermerk der Kommission vom 29. März 1960.
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  26. So die Geschichte der Pfälzischen Landesbibliothek! RUPPERT (wie Anm. 6), S. 89.
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  27. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 37-39; Universitätsarchiv, Ordner Kommission.
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  28. RUPPERT (wie Anm. 6), S. 90-92; Bibliographie der Pfalz und des Saarlandes 1927-1950.
    Bd. 2: Ortsgeschichtliche Literatur, hg. von Rolf BOHLENDER, Speyer 1977.
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  29. Mitteilung 28.7.2011 von Herrn Jendral, Rheinland-Pfälzische Bibliographie. Die Saarländische Bibliographie enthält für diesen  Zeitraum 2.855 Titel, das sind knapp 58% des Bestandes der beiden Pfälzischen Bibliographien.
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  30. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 41f.
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  31. Bearbeiter des höheren Dienstes war von 1961 bis 1976 Dr. Lorenz Drehmann, von 1977 bis 1995 Rudolf Lais, ab 1996 Dr. Reinhold W. Weber.
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  32. Bearbeiter des gehobenen Dienstes war 1961/62 Heinz Kalker, von 1962 bis 1991 Ursel Perl, ab 1991 Angelika Kußler.
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  33. Saarländische Bibliographie/Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung. Saarbrücken 1964-2003. Erscheinungsverlauf: 1.1961/62 (1964) – 15.1989/90 (1992); 16.1991/95 (2002) –
    17.1996/2000 (2003).
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  34. Lorenz DREHMANN, Die Universitätsbibliothek Saarbrücken und ihre Aufgaben als Landesbibliothek, in: Saarheimat 15 (1971), S. 32.
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  35. Allerdings bildet ein modernes Pflichtexemplargesetz, wie es in den übrigen Bundesländern besteht, für das Saarland bis heute ein Desiderat. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 39f; Rudolf LAIS, Die Saarländische Bibliographie, in: Saarheimat 30 (1986), S. 59. Die Ablieferung der Amtsdrucksachen wurde durch einen Erlass der Landesregierung vom 19.12.1967 geregelt.
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  36. Gesetz Nr. 1337 zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften (Hochschulrechtsänderungsgesetz), in: Amtsblatt des Saarlandes 1994, S. 893, § 47.
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  37. Verordnung über die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, in: Amtsblatt des Saarlandes 1996, S. 355, § 4.
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  38. Eine detailliertere Beschreibung dieser Übergangszeit findet sich in: Reinhold W. WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: 50 Jahre Universitätsbibliothek des
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  39. Die technische Erstellung vom Abzug aus der Datenbank bis zum fertigen Satz ist dagegen nur eine Frage von wenigen Stunden.
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  40. Bei diesem Verfahren kann jederzeit preiswert in kleinen Mengen nachgedruckt werden, das spart Lagerbestände. Die Preise von EUR 35.- bzw. 45.- lagen im Bereich der Herstellungskosten: Das Ziel war, die Bände für die Abnehmer, im wesentlichen Bibliotheken, erschwinglich zu halten und so die Verbreitung zu fördern. Das Kalkül ging auf, die Auflage von Band 16 (1991-1995) war bald vergriffen und wurde in kleiner Zahl nachgedruckt. Damit ist auch das eingesetzte Geld wieder zurückgeflossen, das heißt die Druckausgabe war kein Zuschussunternehmen.
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  41. Eine ausführlichere Beschreibung der letzten Druckausgaben findet sich in: Reinhold W. WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: Die Regionalbibliographie im Digitalen Zeitalter: Deutschland und seine Nachbarländer, hg. von Ludger SYRÉ und anderen, Frankfurt am Main 2006, S. 335-347.
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  42. Zum Beispiel Einbindung von Google Vorschau, Anzeige von Online-Rezensionen, Kataloganreicherungen (Inhaltsverzeichnisse und -beschreibungen) oder unscharfe Suche.
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  43. In der Druckausgabe war der Umfang auf ca. 2000 Titel wegen der Kosten und der nur begrenzten Druckkostenzuschüsse beschränkt.
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  44. Zum Beispiel 10* Landeskunde, 1020* Landesbeschreibungen, 102040 Kreis- und Ortsbeschreibungen.
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  45. Zugang über http://www.sulb.uni-saarland.de/de/suchen/sbo/systematik/
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  46. http://www.sulb.uni-saarland.de/de/suchen/sbo/hilfen/hilfesb/
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  47. Siehe dazu Anhang 2.
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  48. Zum Beispiel Walter CARTELLIERI, Verzeichnis der Saardissertationen 1933 (mit Nachträgen 1934) oder Hermann CORSTEN, Rheinische Bibliographie, Bd. 1: Archäologie bis Geologie, Köln 1940.
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  49. Die Ausnahme ist natürlich, wenn ein gefundener Aufsatz dort fehlt, was hin und wieder vorkommt.
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  50. http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/landesbibliographie/
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  51. Sollte sich die Abfragesyntax einmal verändern, braucht sie nur noch in der Vorlage abgeändert werden und nicht in allen verlinkten Artikeln.
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  52. http://www.sulb.uni-saarland.de/de/suchen/sbo/verlinkung/
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  53. Amtsblatt des Saarlandes 1994, S. 893, § 47.
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  54. Datenbankabfrage am 14.12.2011.
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  55. Die Online-Zeitschriften sind bei Zeitschriften und die Online-Aufsätze bei den Aufsätzen verzeichnet, daher erklärt sich die überraschend kleine Zahl.
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  56. Die Zahl setzt ich zusammen aus den 71.643 Einzeltiteln abzüglich 17.577 Titel der Periode 1961-1990 und den Titeln der Druckausgabe (ca. 2.000 Titel pro Jahr x 30 Jahre).
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    Fünfzig Jahre Saarländische Bibliographie 1

    Dr. Reinhold W. Weber
    mit Aktualisierungen von Dr. Caroline Dupuis

    1. Erste bibliographische Anfänge
    2. Die Saarländische Bibliographie entsteht
    3. Die Druckausgaben 1961-1990
    4. Die Datenbanken: von SABINE zum Südwestverbund

      1. Entstehung
      2. Die letzten Druckausgaben
      3. Der Übergang zum Südwestverbund

    5. Die Saarländische Bibliographie heute
      1. Aufgaben und Inhalt
      2. Die Sacherschließung
      3. Entwicklungen
        1. Die Retrokonvertierung
        2. Die Saarländische Bibliographie im Internet
        3. Der Landeskundliche Lesesaal

         

    6. Ausblick
    7. Anhänge
      1. Bestand der Saarländischen Bibliographie
      2. Ausgewertete Quellen bei der Rückergänzung

       

    1. Erste bibliographische Anfänge

    Als erste Regionalbibliographie unseres Landes gilt Anton Haßlachers Literaturverzeichnis über das Industriegebiet an der Saar von 1978 2, Die etwas ungewöhnliche Umschreibung für das behandelte Gebiet ist kein Zufall, denn ein Saarland gab es zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht, das Gebiet gehörte zu Preußen und der Bayerischen Pfalz und die Verwaltungszentren lagen respektive in Trier und in Speyer. Das Literaturverzeichnis bezog sich aber auf ein Ballungsgebiet, das sich im 19. Jahrhundert durch den Aufschwung von Bergbau und Eisen- und Stahlindustrie zu einer eigenständigen Wirtschaftsregion beidseits der Grenze entwickelt hatte. Als 1919 das Saargebiet geschaffen und vom Deutschen Reich abgetrennt wurde, deckten sich erstmals Region und Staatsgebiet. Diese raumordnungspolitische Pioniertat fand damals noch keinerlei Anerkennung, denn die Bevölkerung lehnte dieses auf Druck Frankreichs entstandene Gebilde rundweg ab. 3

    Die Schaffung des Saargebiets unter Völkerbundsverwaltung hatte tiefgreifende Wandlungen zur Folge. Saarbrücken wurde jetzt zum Verwaltungszentrum dieses neugeschaffenen Gebietes. Damit einher ging die Aufgabe, auch kulturelle Funktionen auszufüllen. Dies um so mehr, als Frankreich eine breitangelegte Kulturpropaganda anbot, die die Saarländer für Frankreich gewinnen sollte. Die Antwort waren Bemühungen um die Deutscherhaltung des Saarlandes, in deren Folge Geldmittel, wenn auch begrenzt, aus dem Reich zur Verfügung standen. Die dafür erforderlichen kulturellen Einrichtungen mußten erst geschaffen werden, denn Saarbrücken besaß weder ein Theater oder Orchester noch eine Volkshochschule oder Stadtbibliothek. Alle diese Aufgaben lagen in der Hand von Vereinen. Das Industriegebiet an der Saar war vor dem Weltkrieg eine der wirtschaftlich bedeutenden Regionen im Deutschen Reich, kulturell aber Provinz, weit abgelegen von den alten Verwaltungszentren. Dies änderte sich nun. Die kulturellen Institutionen wurden gegründet, zuletzt 1924 die Stadtbibliothek. 4  Der politische Konflikt im und um das Saargebiet ließ es zum Gegenstand zahlreicher Forschungen, in der Regel von außerhalb, und von Kampfschriften werden. Saarkataloge entstanden und gaben das Material für den Kampf um die Saar ab. Das ist der letzte Sinn der Bibliographien, die von Reismüller über Hofmann zu Walther Koch reichen. 5

    Nach der Volksabstimmung 1935 verlor das Saargebiet seine Eigenständigkeit und wurde in den Gau Saarpfalz eingegliedert. Für die Verzeichnung des Schrifttums bedeutete dies, dass das Saarland in der geplanten laufenden Saarpfälzischen Bibliographie der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer mitverzeichnet werden sollte. Diese sollte die Pfälzische Bibliographie von Daniel Häberle ab 1935 fortführen,
    die bis dahin auch den ehemaligen pfälzischen Teil des Saarlandes (heute Saarpfalz-Kreis) erfasst hatte. 1939 erschien auch der erste Band des Jahrgangs 1936, doch personelle Probleme und der Weltkrieg verhinderten eine Fortführung. 6 Die zunehmende Lücke in der Verzeichnung des regionalen Schrifttums schloss teilweise die 1943 erschienene Bibliographie von Rudolf Drumm, die sich ausdrücklich
    als Fortschreibung zum Literaturverzeichnis von Haßlacher verstand. 7

    2. Die Saarländische Bibliographie entsteht

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand das Saarland auf französische Initiative erneut als politische Einheit. Aus der  französischen Besatzungszone herausgenommen besaß es schließlich eine eigene Regierung und Staatsangehörigkeit. Mit wirtschaftlichen Kooperationsverträgen und Einführung der Franc-Währung war es eng mit Frankreich verbunden. Die Schwierigkeiten der Saarländer, ein Studium in Deutschland (wieder)aufzunehmen, führten zur Gründung der Universität des Saarlandes nach französischem Muster. Im langsam wiederaufflammenden politischen Kampf um die kulturelle Zugehörigkeit des Saarlandes wurde diese Universität
    von deutscher Seite als ein Träger der französischen Kulturdurchdringung betrachtet. 8 Langfristig erwies sich die Universitätsgründung jedoch als wichtiges Element in der weiteren Aufwertung Saarbrückens zum Kultur- und Verwaltungszentrum der Region. Die neugegründete Universität begann bald, sich mit dem kulturellen Erbe des Landes zu beschäftigen. Führend war der Geschichtsprofessor
    Eugen Meyer, zeitweise auch Leiter des Kulturministeriums. Um die zersplitterte, häufig von außerhalb des Saarlandes betriebene landeskundliche Forschung zu fördern und zu unterstützen, schlug er der Regierung 1951 die Gründung der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung vor, zu deren ersten Vorsitzenden er ernannt wurde. 9In einer Rundfunkrede, in der er die Aufgaben der Kommission umriss, forderte Professor Meyer die Schaffung einer landeskundlichen Bibliographie nach dem Vorbild von Haßlacher und Häberle. 10Auf der Mitgliederversammlung der Kommission am 5.3.1952 referierte Dr. Dillinger. 11, Leiter des Staatlichen Büchereiamtes, über die Schaffung einer Saarländischen Bibliographie, die das bekannte Schrifttum zu allen Lebensbereichen über das Saarland in seinen derzeitigen Grenzen umfassen sollte. 12 Wenig später betraute ihn die Kommission offiziell mit dieser Aufgabe. Die Stadtbibliothek Saarbrücken mit ihrer Landeskundlichen Abteilung wurde um Unterstützung gebeten, die sie auch zusagte. 13 In den folgenden Jahren berichtet Dr. Dillinger regelmäßig über Fortschritte an der Bibliographie. Seine wiederholten Forderungen nach einem Pflichtexemplargesetz und der Sammlung des saarländischen Schrifttums durch eine entsprechend etatisierte Bibliothek lassen die bereits vorhandenen Schwierigkeiten erkennen.  14 Zunächst ist er noch optimistisch. Auf eine Frage Professor Meyers im November 1955 nach der Möglichkeit einer laufenden Verzeichnung des saarländischen Schrifttums in den Saarbrücker Heften antwortete er: Ein derartiger Beitrag kann für die Jahre 1953 und 1954 sofort erstellt werden. 15 Danach wird es still um die Bibliographie. An der Mitgliederversammlung 1956 kann Dr. Dillinger nicht teilnehmen und sagt zu, im nächsten Jahr über die Fortschritte zu berichten“. 16 Im selben Jahr veröffentlicht er noch einen Aufsatz unter dem Titel „Bemerkungen zu einer Saarländischen Bibliographie“. 17 Darin wird die vergangene Verzeichnung beschrieben und das Projekt einer künftigen Saarländischen Bibliographie erläutert, ohne aber Hinweise auf eigene Arbeiten oder eine Bestandsaufnahme derselben zu geben. Im folgenden Jahr berichtet Prof. Meyer auf der Mitgliederversammlung der Kommission zum Punkt Bibliographie: Infolge Arbeitsüberlastung des Bearbeiters der Bibliographie sind im vergangenen Jahr keine Fortschritte zu verzeichnen. Man muß hier überlegen, ob nicht neue Wege beschritten werden sollten. Die Bibliographie ist derart wichtig, daß sie nicht halbvollendet liegen bleiben kann. 18 In der Folgezeit knüpfte Professor Meyer erste positive Kontakte mit Bibliothekaren der Universitätsbibliothek, die aber noch zu keinem Ergebnis führten. Dr. Hör wurde bereits 1957 pensioniert, und Dr. Vesper erkrankte. 19

     

    Wirklich Bewegung kam in die Angelegenheit erst durch die Pfälzische Landesbibliothek in Speyer. Diese hatte 1952 die bibliographische Verzeichnung der Pfalz mit zwei Projekten wiederaufgenommen:

    1. Eine laufende Pfälzische Bibliographie ab Berichtsjahr 1951, die auch das noch abgetrennte Saarland, dessen politisches Schicksal noch ungewiss erschien, mitverzeichnete.
    2. Eine retrospektive Bibliographie 1927-1950, die an die Pfälzische Bibliographie von Daniel Häberle anschließen sollte. 20

    Zwei Entwicklungen bewogen die Pfälzische Landesbibliothek zu handeln: Da waren einmal Personalknappheit, Finanzprobleme und die enorme Arbeitsfülle, die besonders die Arbeit an der retrospektiven Bibliographie behinderten. Zudem hatte sich die politische Lage definitiv geklärt: Das Saarland wurde nach der Volksabstimmung 1955 nach Deutschland zurückgegliedert und blieb als eigenes  Bundesland erhalten. 21 Dies ließ die Landesbibliothek in Speyer die Absprache mit dem Saarland suchen, dessen Bemühungen um eine eigene Regionalbibliographie nicht unbemerkt geblieben waren. So fragte der Direktor, Herr Sauter, in zwei Briefen im Dezember 1959 bei Professor Meyer an, ob und wann das Saarland mit einer laufenden Bibliographie beginnen werde. 22 Professor Meyer antwortete darauf am 12. Januar 1960 in einem langen Schreiben und führte unter anderem aus: Ich weiss zwar, dass Herr Dillinger, wie er sagt, viele tausende von Zetteln da liegen hat, aber ich selbst habe diese Zettel noch nicht gesehen und Herr Dillinger ist ja, wie Sie wissen, in der letzten Generalversammlung, wo er darüber referieren sollte, nicht erschienen. So bin ich etwas mißtrauisch geworden, und ich glaube, dass es dringend notwendig wäre, die ganze Frage einmal von Grund aus aufzugreifen und sie hier miteinander zu besprechen. Es wird wohl nötig sein, dass wir hier, falls überhaupt von uns etwas für diese retrospektive Bibliographie geschehen soll, einen Herrn von der Universitätsbibliothek damit beauftragen. 23 Der Vorschlag Professor Meyers zu einer Zusammenkunft in Saarbrücken fand Sauters volle Zustimmung. In seinem Antwortschreiben vom 18. Januar gab er lediglich zu bedenken, ob eine Universitätsbibliothek die geeignete Institution für die Bearbeitung einer Regionalbibliographie sei und brachte die Stadtbibliothek mit ihrer Landeskundlichen Abteilung ins Gespräch. 24 Eine Antwort auf diesen Einwand ist nicht überliefert. Bei dem Treffen zwischen Sauter und Professor Meyer wurde nach Darlegung der Sachlage und der Standpunkte am 29. März nur noch mit der Universitätsbibliothek verhandelt, die dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber gestanden hatte. Erwartungsgemäß erklärte sich ihr Direktor, Dr. Cordes, gerne bereit, dafür geeignete Mitarbeiter zu Verfügung zu stellen. 25

    In den darauf folgenden Fachgesprächen wurden zuerst die laufende und retrospektive Bibliographie getrennt. Professor Meyer hatte eine laufende Bibliographie bereits 1955 angeregt und die Landesbibliothek in Speyer hatte diesen Schritt längst mit Erfolg vollzogen. Die Menge der jährlich immer zahlreicher erscheinenden Publikationen legte solch einen Schritt nahe. Zudem war die erforderliche Abstimmung bei der laufenden Bibliographie einfach, es brauchte nur das Übergabedatum vereinbart werden, an dem die Universitätsbibliothek mit der neuen Saarländischen Bibliographie beginnen konnte.

    Bei der retrospektiven Bibliographie war die Sachlage komplizierter. Aus „Prestigegründen“ 26 hätte die Kommission die retrospektive Bibliographie gerne selber herausgegeben. Mit dem Material von Dr. Dillinger, das die Kommission 1961 käuflich erwarb, war bereits ein Grundstock vorhanden, der noch ergänzt werden konnte: Die Kommission verhandelte mit Professor Corsten in Köln, der den Band 4: Geschichte seiner Rheinischen Bibliographie vorbereitete, über den Ankauf der saarländischen Titelaufnahmen und bemühte sich zur gleichen Zeit ebenfalls um deren Erwerbung aus der Bibliographie der Landesbibliothek in Speyer. Bibliothekare der Universitätsbibliothek, so die Planung der Kommission, könnten in wenigen Jahren das Titelmaterial aufarbeiten und ergänzen. 27

    Für eine neue Wendung sorgte die Nachricht, der erste Teilband von Professor Corsten stehe kurz vor dem Druck und könne noch 1963 erscheinen. Dies stellte den Sinn einer eigenen retrospektiven Bibliographie in Frage, zudem auch bei den Verhandlungen mit der Landesbibliothek in Speyer die Pfälzische Akademie zur Förderung der Wissenschaften die Auffassung vertrat, eine Herausnahme des saarländischen Materials würde allein Mehrarbeit verursachen. Diese Auffassung hat sich in der Folge durchgesetzt. Die Kommission einigte sich mit der Landesbibliothek in Speyer darauf, dass die saarländischen Titel in der retrospektiven Pfälzischen Bibliographie verbleiben sollten, und sie beteiligte sich finanziell an deren Veröffentlichung. Als weiteren Beitrag stellte sie das von Dr. Dillinger gesammelte Titelmaterial zur Verfügung. 

    Nach der so gefundenen Lösung wäre das Saarland von den beiden auswärtigen Bibliographien einigermaßen vollständig  verzeichnet worden. Doch es kam anders. Professor Corsten verstarb, fand keinen Nachfolger und sein Band 4: Geschichte ist letztlich nie erschienen. Auch die Bibliographie der Pfalz und des Saarlandes 1927-1950 hatte in der Folgezeit mit großen finanziellen und personellen  Schwierigkeiten sowie wachsendem Titelmaterial zu kämpfen. Der Ortsteil erschien erst 1977 im Druck. 28 Der angekündigte Hauptband wurde schließlich als Datenbank realisiert und frei im Internet angeboten. 2007 wurde sie in die Rheinland-Pfälzische Bibliographie eingelesen und die Titel der Pfälzischen Bibliographie von 1951-1990 wurden elektronisch nacherfasst. Somit verzeichnet die Rheinland-Pfälzische Bibliographie für den Berichtszeitraum 1927-1954 gegenwärtig 4.939 Titel, die das Saarland betreffen. 29

    3. Die Druckausgaben 1961-1990

    Die Saarländische Bibliographie, deren Bearbeitung die Universitätsbibliothek nun begann, war als laufende Bibliographie ab Berichtsjahr 1961 konzipiert, wo sie an die Pfälzische Bibliographie anschloss, die mit Jahrgang 1961 die Verzeichnung des Saarlandes einstellte. Die neue Regionalbibliographie umfasste alle Fachgebiete und Lebensbereiche, aus denen sie die landeskundliche Literatur dokumentierte. In Bezug auf die schöne Literatur werden auch diejenigen Werke saarländischer Schriftsteller verzeichnet, die keinen regionalen Bezug haben. Mit diesem thematisch umfassenden Ansatz wird die landeskundliche Literatur in ihrer ganzen Breite verzeichnet. Trotzdem versteht sich die Saarländische Bibliographie als Auswahlbibliographie und das Problem der Abgrenzung von unerheblichem Kleinschrifttum dauert bis in unsere Tage an. 30 Die Anlage folgte dem klassischen Schema für Regionalbibliographien: Systematischer Teil, Ortsteil und Biographien, gefolgt von einem Verfasserregister und einer Zeitschriftenliste. Zum Gelingen des Unternehmens trugen drei Faktoren maßgeblich bei:

    1. Das Personal: Die neue Bibliographie verfügte von Anfang an über Fachkräfte, die die Bearbeitung als einen Teil ihrer  Dienstgeschäfte erledigten. Das war zum einen der Bearbeiter, ein Bibliothekar des höheren Dienstes, 31 , dem die Systematisierung des Titelmaterials oblag, und ein Diplom-Bibliothekar des gehobenen Dienstes 32 , der in der Pflicht- und Geschenkstelle die Erwerbung des Schrifttums überwachte und die Titelaufnahmen anfertigte. Damit war die Basis für eine kontinuierliche Arbeit gelegt.
    2. Sammlung und Archivierung: Die Universitätsbibliothek begann ab 1960, sobald sich die Übernahme dieser Aufgabe abzeichnete, mit der systematischen Sammlung des landeskundlichen Schrifttums. Die Arbeit lag am Anfang vor allem bei der Tausch- und Geschenkabteilung, die Vereine, Gemeinden und Verfasser um die Überlassung eines Belegexemplars zu bitten hatte. Diese Sammeltätigkeit lieferte den Bearbeitern kontinuierlich die für die Bibliographie benötigten Titel.
    3. Begrenzung: Die Zahl der Titel war mit ca. 2000 pro Jahr begrenzt und konnte unter den bestehenden Arbeitsbedingungen bearbeitet werden. Die Bibliographie erschien so in Zweijahresbänden mit ca. eineinhalb Jahren Verzug, für eine Fachbibliographie in konventioneller Bearbeitung eine gute Zeit. 33

    Vergleicht man diese Arbeitsbedingungen mit denen von Dr. Dillinger, der die Arbeit teils in der Dienstzeit, teils privat erledigte, so wird deutlich, dass die Aufgabe, der er sich unterzog, vielleicht einfach zu groß war im Verhältnis zu den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. Die entsprechende retrospektive Pfälzische Bibliographie 1927-1950 hatte mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen. Landesbibliothekarische Aufgaben lassen sich offenbar nicht so ohne weiteres improvisieren, vor allem wenn sie eine kritische Größe erreichen, wie dies bei den beiden retrospektiven Bibliographien der Fall war. Außerdem gab es damals noch keine Datenbanken, die ein titelweises Bearbeiten und Korrigieren bei anschließend sofortiger Benutzbarkeit erlaubten.

    Die Aufgabe, die die Universitätsbibliothek mit der Bearbeitung der Saarländischen Bibliographie auf sich nahm, war durch kein Gesetz zugewiesen. Weder Sachmittel noch Personal wurden dafür zusätzlich gewährt. Dennoch war die Übernahme sinnvoll, denn die Universitätsbibliothek war die einzige leistungsfähige wissenschaftliche Bibliothek im Land, und die Einrichtung einer eigenen Landesbibliothek wäre zu kostspielig gewesen. 34 Im Laufe der Zeit verbesserten sich die Arbeitsbedingungen. Mussten zu Beginn die einschlägigen Publikationen erbeten oder gekauft werden, so erleichterte die Anbietungspflicht, die im Saarländischen Pressegesetz vom 12.5.1965 eingeführt wurde, die Sammlung des Schrifttums erheblich. 35 Aber erst das geänderte Universitätsgesetz von 1994 definierte die regionalen Aufgaben der Bibliothek und brachte dies auch nach außen in einer Namensänderung in Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek zum Ausdruck. 36 Eine Rechtsverordnung vom 2.4.1996 präzisierte diese landesbibliothekarischen Aufgaben im einzelnen: Sammlung und Archivierung sowohl der im Saarland als auch über das Saarland erscheinenden Publikationen. Letztere sind in der Saarländischen Bibliographie zu verzeichnen. 37 Zum ersten Mal auch erhielt die Bibliothek in bescheidenem Umfang Sachmittel zur Durchführung dieser nun gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben zugewiesen. Mit der Kommission wurde in der Folgezeit vereinbart, der Bibliothek auch die Herausgabe und den Vertrieb der Saarländischen Bibliographie zu übertragen.

    4. Die Datenbanken: von SABINE zum Südwestverbund

    4.1 Entstehung

    Einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Saarländischen Bibliographie bildete die 1993 gefasste Entscheidung, die Erfassung der Titel mit EDV in einer Datenbank vorzunehmen. Für diese Umstellung gab es mehrere gute Gründe: Die Universitätsbibliothek katalogisierte ihre Bücher seit 1977 mit EDV und es bot sich an, diese bereits erbrachten Leistungen zu übernehmen. Mit dem in Entwicklung befindlichen Bibliothekssystem SABINE (Saarbrücker Bibliotheks-Netz) war jetzt auch ein Programm vorhanden, die Bibliographie in dem neuen Bibliotheksverbundkatalog der Universität zu führen. Die Vorteile einer Datenbank als Erfassungs- wie als Ausgabemedium lagen zudem klar auf der Hand: deutlich verbesserte Suchmöglichkeiten, schnelles Zurverfügungstellen und Kumulieren der erfassten Titel sowie ein Angebot im Internet.

    Die Weiterentwicklung der Datenbank ging leider nur zögerlich voran. SABINE musste erst noch zu Ende programmiert werden und die Belange der Bibliotheken auf dem Campus genossen Priorität. Mangels eigener Datenbank konnten die Titel der Bibliographie nur offline auf Disketten erfasst und systematisiert werden. Dieser Zustand dauerte bis weit in das Jahr 1996 an. Selbst die Bearbeiter konnten die erfassten Titel nicht recherchieren und keinerlei bibliographische Auskünfte über Titel ab 1991 geben.

    Konkrete Vorarbeiten begannen im Frühjahr 1996 mit der Einrichtung der Normdatei für die Sacherschließung. Im November 1996 stand schließlich die erste Vorabversion der Datenbank mit 9.000 Titeln zur Verfügung, die sofort zur Benutzung im Internet freigegeben wurde. Sie enthielt vorerst ausschließlich Aufsätze, und es konnten darin noch keine neuen Titel eingelesen oder korrigiert werden. Die voll funktionsfähige, endgültige Version der Datenbank wurde mit 24.000 Titeln nach intensiver Entwicklungsarbeit im Juli 1997 in Betrieb genommen. Online-Katalogisierung und Korrekturen waren darin jetzt möglich. Die Zeit der Provisorien war zu Ende und die Bearbeiter waren in den folgenden Jahren vollauf damit beschäftigt, die noch fehlenden Titel einzulesen und die zahlreichen Korrekturen  abzuarbeiten. 38

    4.2 Die letzten Druckausgaben

    Von der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung hatte die Universitätsbibliothek 1994 die Herausgabe und den Vertrieb der Saarländischen Bibliographie übernommen. Da sich im Laufe der Zeit die Anfragen der Abonnenten mehrten, wann denn der nächste Zweijahresband der Bibliographie erscheinen werde, wurde 1998 beschlossen, die Herstellung einer weiteren Druckausgabe in Angriff zu nehmen, um die Lücke zu den bisherigen Bänden ab 1990 zu schließen. Die Erstellung erfolgte in drei Schritten:

    1. Ein Ausgabeprogramm musste geschrieben werden. Es reichte nicht, die Titel in der Datenbank zu haben und sie darin recherchieren zu können: Die Ausgabe in einer Datei, nach Systematik und Ortsteil geordnet und mit gliedernden Schlagwörtern
      unterteilt, durch ein Verfasser-, Stichwort- und Schlagwortregister erschlossen und im Katalogkartenformat nach RAK richtig präsentiert, stellte eine eigene Herausforderung dar. Dr. Wolfgang Kowalk war freundlicherweise bereit, dieses Programm zu schreiben. Allerdings gestaltete sich das Erstellen und Austesten schwieriger und langwieriger als erwartet.
    2. Die Korrekturen des Titelmaterials aus der Datenbank für die erste Druckausgabe waren auf Grund der Vorgeschichte besonders umfangreich und langwierig. 39
    3. Der Satz wurde vollständig im Haus mit LaTeX realisiert. Der Druck erfolgte im Elektrodruck in kleiner Auflage 40 und den Vertrieb übernahm die Bibliothek.

    Als Berichtszeit wurde die Fünfjahresperiode von 1991-1995 gewählt. Die Erstellung von Zweijahresausgaben bei einem solchen Rückstand bringt für den Benutzer keinerlei zusätzlichen Gewinn und der Zeitraum fiel zudem mit dem Bearbeitungszeitraum des früheren Bearbeiters, Rudolf Lais, zusammen. Eine Projektstelle für zwei Jahre ermöglichte es, die Rückstände und Korrekturen abzuarbeiten und das Ausgabeprogramm auszutesten. 2002 erschien dann der Band 16 (1996-2000) und ein dreiviertel Jahr später, 2003, der Band 17 (1996-2000), denn die Projektstelle war um fünf Monate verlängert worden. 41

    4.3 Der Übergang zum Südwestverbund

    Die Entscheidung, die Saarländische Bibliographie im Bibliothekssystem SABINE zu realisieren, band das Schicksal der Bibliographie an die Entwicklung der Katalogisierung der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek. Im Herbst 1996 entschloss sich die Universität, SABINE nicht mehr weiterzuentwickeln und dafür ein neues Bibliothekssystem zu erwerben. Für die Bibliographie war dies eher ein Glücksfall, denn das Entwicklungsteam hatte nun etwas Zeit, die Bibliographie als Datenbank einzurichten. Als im Juli 1997 die Entwicklungen und Fehlerbeseitigungen an SABINE endgültig eingestellt wurden, war die Saarländische Bibliographie als Datenbank gerade fertiggestellt; letzte Fehler wurden nie beseitigt. Trotzdem war die Datenbank für die kommenden zehn Jahre eine solide und verlässliche Arbeitsgrundlage für die Bearbeiter.

    Zunächst diente SABINE sowohl als Erfassungsinstrument und als OPAC (Online Public Access Catalogue) der Saarländischen  Bibliographie. Als die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek 1998 ihre Bestände in den Südwestverbund überführte, blieb die Bibliographie als einzige Anwendung in SABINE zurück. Die Titel wurden in SABINE erfasst und dann mit Sacherschließung versehen. Für die Benutzung kam der BRS-Web-OPAC zum Einsatz, den auch die Bibliothek von 1998 bis 2003 verwendete. Seine Benutzungsoberfläche war klar und ansprechend gegliedert, aber seine Such- und Ausgabefunktionen befriedigten nicht immer.

    Ein Wechsel dieser Arbeitsumgebungen wurde letztlich durch Altersschwäche von SABINE erzwungen: Es wurde zunehmend schwierig, die Laufzeitumgebung der Datenbank, die nicht mehr gepflegt wurde, an das sich weiterentwickelnde Betriebssystem anzupassen und die Hardware von Anfang der neunziger Jahre wurde erneuerungsbedürftig. Eine Ablösung war notwendig, sollte das System nicht irgendwann plötzlich ausfallen.

    Die Wahl für die Bearbeitung der Saarländischen Bibliographie fiel auf den Südwestverbund, wo sich auch bereits die Bestände der Bibliothek befanden. Die Problematik war die gleiche wie bei der Wahl von SABINE, nämlich eine Bibliographie in einem Bibliotheksverbundkatalog zu führen, der zunächst einmal als „Zentralkatalog“ den Standort von Büchern nachweist. Doch die Vorteile überwogen: Der Verbund verfügte über eine mehr als gleichwertige Erfassungsumgebung mit Normdateien und bot Garantien der technischen und institutionellen Sicherheit. Der Betrieb der Saarländischen Bibliographie würde nicht mehr von einer lokalen EDV-Abteilung oder Sparzwängen des Haushalts abhängen.

    Die Vorarbeiten für das Überführen der Daten begannen 2004. Zuerst musste die Stellung und Anlage der Saarländischen Bibliographie im Verbundkatalog definiert werden. Sie erhielt den Status einer Bibliothek und im Lokalteil der Titelaufnahme wurden ihre Sacherschließung und weitere lokale Elemente untergebracht. Ein Verzeichnen der Sacherschließung im Haupttitelsatz schied aus, da dort für die eigene Systematik und die Form- und Sachaspekte keine Kategorien vorgesehen waren. Zudem waren die Schlagwörter der Bibliographie nicht RSWK (Regeln für den Schlagwortkatalog)-konform. Ein Umarbeiten des Bestandes erschien angesichts der einzulesenden 57.000 Titel nicht machbar.

    Zum Einlesen musste aus den Titelaufnahmen der Saarländischen Bibliographie eine spezifische Einlesedatei erzeugt werden, für die Dr. Kowalk erneut das Programm schrieb und das die Abteilung Saarländische Bibliographie austestete. Das Einlesen der Daten erfolgte dann im Sommer 2005 und verlief ohne größere Zwischenfälle. Die Korrekturen von Dubletten- und Fehlermeldungen hielten sich im erwarteten Umfang und wurden in der Folgezeit zügig abgearbeitet.

    Für die Benutzung wurde im Rahmen einer Projektstelle ein OPAC auf Basis von MySQL entwickelt. Nachdem er fertiggestellt war, fehlten in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek die Kapazitäten, diesen OPAC in Betrieb zu nehmen und zu betreiben. Als Ergebnis blieb, dass die Saarländische Bibliographie auch den OPAC des Südwestverbundes nutzen musste. Was zunächst als Abschiebung gedeutet werden konnte, erwies sich als Glücksfall: Der OPAC des Verbundes ließ sich in hohem Umfang auf die Bedürfnisse der Saarländischen Bibliographie anpassen und konfigurieren. Bei einzelnen Problemen (zum Beispiel Form- und Zeitaspekt) programmierte der Verbund entsprechende Zusatzfunktionen. Zwar musste sich die Saarländische Bibliographie an bestimmte Verbundkonventionen anpassen, profitierte aber im Gegenzug von der hohen Leistungsfähigkeit des Verbund-OPACs und allen seinen laufenden Weiterentwicklungen. 42 Mit der Inbetriebnahme dieses OPACs am 15. November 2006 war der Übergang der Saarländischen Bibliographie in den Südwestverbund abgeschlossen und die heutige Arbeitsumgebung erreicht.

    5. Die Saarländische Bibliographie heute

    5.1 Aufgaben und Inhalt

    Die Saarländische Bibliographie versteht sich als landeskundlich orientierte Auswahlbibliographie, die alle Fachgebiete und Disziplinen verzeichnet. Das Ziel ist es, dem landeskundlich interessierten Forscher zu ermöglichen, rasch die wichtige Literatur zu seinem Thema zu finden. Räumlich erfasst die Saarländische Bibliographie das Gebiet des Saarlandes in seiner heutigen und historischen Form, den Saar-Lor-Lux Raum, sofern das Saarland angemessen berücksichtigt wird, und Territorien, die früher einmal zu saarländischen Herrschaften gehörten, wie zum Beispiel die Grafschaft Saarwerden.

    Die Bearbeitung des Schrifttums über das Saarland in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek umfasst drei Stufen:

    1. Sammlung: Es werden alle Schriftenklassen erfasst (Bücher, Aufsätze, Filme, Mikroformen, Netzpublikationen). Da die Datenbank keine Begrenzung der Titelzahl kennt, besteht heute das Problem darin, unwichtiges Kleinschrifttum wegzulassen. 43
    2. Erschließung: Die gefundenen Titel werden in der Datenbank in Titelaufnahmen nach RAK (Regeln für die Alphabetische Katalogisierung) erfasst, dann durch eine eigene Sacherschließung (siehe nächstes Kapitel) inhaltlich erschlossen und im OPAC des Südwestverbundes den Benutzern zur Verfügung gestellt.
    3. Archivierung: Die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek bemüht sich, das so verzeichnete Schrifttum zu erwerben und zu archivieren. Die gedruckten Publikationen, Kassetten, DVDs und CDs kommen ins Magazin und die Netzpublikationen werden im hauseigenen Dokumentenserver SaarDok gespeichert und zur Verfügung gestellt.

    Die laufende Bearbeitung des das Saarland betreffenden Schrifttums nach diesem Arbeitsschema erlaubt es, den Benutzer die wichtige Literatur in geeigneter Weise finden und benutzen zu lassen.

    5.2 Die Sacherschließung

    Neben der Auswahl, Sammlung und Verzeichnung des Schrifttums besteht der Mehrwert einer Fachbibliographie darin, dass sie das  Schrifttum mehr oder weniger fein sachlich erschließt. Mit der Umstellung auf die Verzeichnung in einer Datenbank hat sich die Saarländische Bibliographie eine neue Sacherschließung zugelegt. Sie wurde von der Hessischen Bibliographie, die bereits seit 1979 ihre Titel mit EDV erfasste, übernommen und an die saarländischen Erfordernisse angepasst. Bei der Bearbeitung eines Titels werden drei Felder immer vergeben:

    1. Die Systematik: Sie besteht aus einer sechsstelligen Zahl, die die Literatur in drei Stufen (Hauptgruppe, Oberbegriff, Unterbegriff) 44 gliedert. Die Systematik kann wie folgt recherchiert werden:

      1. Die Suchliste Systematik. 45 auf der Homepage der Saarländischen Bibliographie erlaubt ein Blättern in der sachlichen Gliederung. Ein Mausklick auf das Sachgebiet startet eine dynamische URL-Abfrage in der Datenbank.
      2. Die Systematik kann in der Einfachen oder Erweiterten Suche der Datenbank gesucht und dort mit anderen Schlagwörtern oder Aspekten kombiniert werden. Jede Systemstelle verfügt zudem über eine verbale Entsprechung, die wie ein Schlagwort gesucht werden kann. So entspricht „Erzbergbau“ der Stelle „543450“. Die Nummer der Systematik kann sinnvoll trunkiert werden: „54*“ würde „Wirtschaft“ einschließlich aller Untergliederungen finden oder „5434*“ den gesamten Bergbau.

      Die Systematik ist das Hauptelement der sachlichen Erschließung der Saarländischen
      Bibliographie.

    2. Der Formaspekt (eine zweistellige Zahl, zum Beispiel 70 = allgemeine Darstellungen oder 01 = Bibliographie): Er gibt an, ob es sich bei dem Titel zum Beispiel um eine Bibliographie, Lexikon oder allgemeine Darstellung handelt.
    3. Der Zeitaspekt: Er gibt den behandelten Zeitraum an, zum Beispiel 26 = Römerzeit, 42 = 16. Jahrhundert oder 62 = Völkerbundszeit 1919-1935.

    Fakultativ werden bei Bedarf zusätzlich Schlagwörter zur weiteren sachlichen Erschließung des Titels vergeben:

    1. Ortsschlagwort: Wenn ein Titel sich auf einen Ort, Kreis oder Landschaft bezieht, wird immer ein zusätzliches Ortsschlagwort vergeben, zum Beispiel Gersheim–Reinheim.
    2. Sachschlagwort: Es wird vergeben, wenn der Titel damit zusätzlich sachlich erschlossen wird, zum Beispiel „Grenzsteine“ für die Systemstelle „228050 – Steindenkmale“.
    3. Personenschlagwort: Titel, die sich auf eine Person beziehen, erhalten ein Personenschlagwort, zum Beispiel „Stengel, Johann Friedrich“.

    Sowohl im OPAC als auch und auf der Homepage der Saarländischen Bibliographie werden dem Benutzer zahlreiche Hilfen angeboten. In der Datenbank verfügen die jeweiligen Suchkategorien über eine Zeilenhilfe. Das ist ein Pop-Up Fenster, das die eingestellte  Suchkategorie erläutert (zum Beispiel PST für verstichwortete Verfassereinträge). Für Form- und Zeitaspekt wurden vom Südwestverbund eigene Pop-Up Fenster programmiert, in denen die Zahlen erläutert werden. Die Homepage bietet dem Nutzer zahlreiche Hilfen und Informationen 46.

    • Die Suchliste Systematik erlaubt es, diese zu konsultieren und direkt eine dynamische URL-Suche zu starten. Die Systematik kann auch bei den Download-Unterlagen in Druckform heruntergeladen werden.
    • Eine ausführliche Hilfe erläutert Aufbau und die Arbeitsweise der SaarländischenBibliographie.
    • Eine Einführung in die Datenbankrecherche am Beispiel der Saarländischen Bibliographie erläutert dem Anfänger die Möglichkeiten, die die umfassende Sacherschließung in der leistungsfähigen Verbunddatenbank bietet.
    • Ferner werden eine Bestandsübersicht mit Analyse, die sich tagesaktuell abrufen lässt, und Zugänge zu den Neuerwerbungslisten Saarland und Saar-Lor-Lux angeboten.

    Alles zusammen führt dazu, dass der Benutzer etwas findet: Unkundige, die nur „googeln“, erhalten Ergebnisse, da die Systemstellen durch Schlagwörter erläutert werden und die Schlagwörter, die aus mehreren Wörtern bestehen, verstichwortet sind. Anspruchsvollere Nutzer können sich mit den Hilfsangeboten einarbeiten und den vollen Umfang der Suchmöglichkeiten des OPACs des Südwestverbundesausschöpfen.

    5.3 Entwicklungen

    5.3.1 Die Retrokonvertierung

    Bei der Umstellung der Verzeichnung der Saarländischen Bibliographie von der konventionellen Druckausgabe auf eine Datenbank stellte sich die Frage der Berichtszeit: Sollten nur Titel ab Berichtsjahr 1991 aufgenommen werden oder sollte die Datenbank um die älteren Titel bei Gelegenheit ergänzt werden? Für eine retrospektive Vervollständigung sprachen drei Argumente:

    1. Der erste Vorsitzende der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Professor Eugen Meyer, hatte die Bibliographie „ab ovo“ konzipiert.
    2. Der Altbestand an Monographien der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek stand als Grundstock zur Verfügung.
    3. Eine Datenbank erlaubt es, ältere Titel sofort der Benutzung zur Verfügung zu stellen. Es muss kein vollständiger Endzustand zur Publikation wie bei einer Druckausgabe vorhanden sein.

    Die Entscheidung fiel zugunsten der Rückergänzung der Bibliographie. Im Laufe der Jahre, so wie der Umfang der Fehlerkorrekturen zurückging, wurde die retrospektive Erschließung der Saarländischen Bibliographie, sofern es die Arbeitssituation zuließ, intensiviert. Sie wird wie folgt realisiert:

    • Bereits der laufende Geschäftsgang liefert regelmäßig Material: Da gibt es Zufallsfunde oder Zitate, die zu relevanten Titeln führen und in unregelmäßigen Abständen kommen größere oder kleinere Geschenke (so zum Beispiel die ehemalige Bibliothek von Saarberg) ins Haus.
    • Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Ergänzung der Monographien. Durch den Abruf „saar“ in der Titelaufnahme konnte der umfangreiche Monographienbestand aus dem Katalog der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek in die Bibliographie überführt werden. Zu seiner Vervollständigung werden regelmäßig Antiquariatskataloge durchgesehen und der Bestand des Südwestverbundes auf fehlende Titel überprüft.
    • Für die Landeskunde des Saarlandes wichtige Zeitschriften werden vollständig ausgewertet: So kommen arbeitssparend rasch große Titelmengen in die Bibliographie. 47
    • Die Auswertung alter Bibliographien erlaubt es, auch weit verstreutes Schrifttum zu erfassen. 48

    Bei der auszuwertenden Epoche wird versucht, den Schwerpunkt auf die Zeit vor 1927 zu legen, da von 1927-1960 die Pfälzischen Bibliographien das Saarland mitverzeichnet haben. Die Berichtszeit 1961-1990, die von der Druckausgabe der Saarländischen Bibliographie zuverlässig abgedeckt wird, wird derzeit bei der Rückergänzung in der Regel nicht berücksichtigt. 49

    Eine eigenständige Maßnahme im Rahmen der Rückergänzung ist die Aufnahme aller saarländischen Zeitungen und Zeitschriften in die Bibliographie. Die Titel werden aus der Zeitschriftendatenbank (ZDB) übernommen und mit der Sacherschließung versehen. Bisher sind über viertausend Titel erfasst und ein Ende ist noch nicht abzusehen.

    5.3.2 Die Saarländische Bibliographie im Internet

    Dass die Saarländische Bibliographie ausschließlich das Internet für ihren OPAC und die zahlreichen ergänzenden Angebote auf ihrer Homepage nutzt, wurde bereits ausführlich dargelegt. Darüber hinaus beteiligt sie sich an der Virtuellen Deutschen Landesbibliographie. Dies ist ein Meta-Katalog zum Nachweis landeskundlicher Literatur in Deutschland, der vom KVK (Karlsruher Virtueller Katalog) betrieben wird. Er erlaubt es, in einer Suchanfrage gleichzeitig die deutschen Regionalbibliographien zusammen oder in Auswahl zu durchsuchen. 50

    Relativ neu ist die Verlinkung auf die Datenbank in Internetangeboten. Die in der Suchliste Systematik eingesetzte dynamische  URL-Abfrage erlaubt es, aus einem Link die Datenbank mit einer spezifischen Suchanfrage zu starten. Solche Abfragen werden im Internet verbreitet eingesetzt, so auch in der Wikipedia, wo es Weblinks auf das Portal der Deutschen Nationalbibliothek und auf Verbünde (DNB, GBV, SWB) gibt. Auf dem Treffen der Arbeitsgemeinschaft Regionalbibliographie 2010 stellte die Landesbibliographie Mecklenburg-Vorpommern die Verlinkung bei Wikipedia-Einträgen auf die eigene Datenbank vor. Diese Initiative wurde von der Saarländischen Bibliographie übernommen, denn die Wikipedia dient heute häufig zum Einstieg bei der Bearbeitung eines Themas. Über den Link erhält der Benutzer die Information, wo zu seinem Suchbegriff weiterführende Literatur verzeichnet ist, und er erhält sie tagesaktuell. Herr Voss vom GBV schrieb freundlicherweise die Vorlage für die Saarländische Bibliographie in der Wikipedia. Diese erlaubt es, den Link verkürzt zu zitieren, denn die komplexe Syntax ist in der Vorlage abgelegt. 51 Da die dynamische URL-Abfrage auch in anderen Internetangeboten einsetzbar ist, wurde auf der Homepage eine Hilfe-Seite für die Verlinkung auf die Saarländische Bibliographie eingerichtet. 52

    5.3.3 Der Landeskundliche Lesesaal

    Im Zuge des Umbaus der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek wurde der Lesesaalbereich deutlich vergrößert. 2009 fiel die Entscheidung, einen Landeskundlichen Lesesaal einzurichten, in dem die relevante Literatur über das Saarland zur Präsenznutzung angeboten wird. Mit der Durchführung wurde die Abteilung Saarländische Bibliographie betraut, die dafür zwei Probleme zu lösen hatte:

    1. Die Aufstellung: Es gibt zwei Teile, einen allgemeinen systematischen Teil und einen Ortsteil. Als Aufstellungsordnung wird die Systematik der Saarländischen Bibliographie verwendet.
    2. Die Auswahl: Aus dem reichen Bestand der Bibliothek müssen die relevanten Titel herausgesucht und anschließend für den Lesesaal bearbeitet werden.

    Der neue Lesesaal unterstreicht die Komponente „Landesbibliothek“ und er trägt der starken Benutzung der regionalen Literatur an der Universität des Saarlandes Rechnung.

    6. Ausblick

    Die Saarländische Bibliographie hat seit fünfzig Jahren die Literatur über das Saarland gründlich gesammelt, erschlossen und in der Regel archiviert. Technisch ist sie mit ihrer Katalogisierung und OPAC auf hohem Niveau und braucht den Vergleich mit anderen  Regionalbibliographien nicht zu scheuen. Die Rückergänzung der Titel ist auf gutem Weg, so dass eine vollständige Saarländische Bibliographie „ab ovo“, so wie sie einst Professor Meyer vorgeschwebt hatte, heute in greifbare Nähe rückt. Die Saarländische  Bibliographie kann somit als eines der erfolgreichen Projekte der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschunggelten. Nach schwierigen Anfängen nahm die Bibliographie ihre Arbeit auf, bearbeitet von der Universitätsbibliothek, publiziert und bezuschusst in der Schriftenreihe der Kommission. Die Loslösung der Bibliographie von der Kommission erfolgte 1994, als die landesbibliothekarischen Aufgaben per Gesetz der nun umbenannten Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek zugewiesen wurden. 53 Ein dringendes Anliegen der Kommission aus ihren Anfangsjahren war so erfüllt und für die kommende Zeit auf eine sichere institutionelle Grundlage gestellt.

    7. Anhänge

    7.1 Bestand der Saarländischen Bibliographie

    Ende 2011 betrug der Datenbankbestand der Saarländischen Bibliographie 74.322 Titel, davon 2.679 Gesamttitel und 71.643 Einzeltitel. 54 Die Einzeltitel entfallen auf folgende Schriftenklassen:

    Bücher: 37.591 Titel.
    Aufsätze: 29.089 Titel
    Zeitschriften: 3.780 Titel.
    Online Ressourcen: 544 Titel. 55
    Tonträger, Filme, Videos: 327 Titel.
    Mikroformen: 155 Titel.
    Datenträger: 147 Titel.

    Auf die laufende Berichterstattung ab 1991 entfallen 49.091 Titel, der noch zu ergänzende Altbestand umfasst 23.028 Titel. Letzterer verteilt sich auf die verschiedenen Verzeichnisepochen wie folgt:

    1961-1990: 17.577 Titel, davon 13.969 Bücher und 1.572 Aufsätze. Dieser Zeitraum wird vollständiger mit ca. 60.000 Titeln von der konventionellen Druckausgabe der Saarländischen Bibliographie 1961-1990 abgedeckt.
    1927-1960: 4.279 Titel, davon 2.645 Bücher und 1.009 Aufsätze. Dieser Zeitraum wird auch von der Rheinland-Pfälzischen Bibliographie parallel verzeichnet. 1475-1926: 1.445 Titel, davon 1.022 Bücher und 173 Aufsätze.

    Die Saarländische Bibliographie hat in Datenbank und Druckausgabe zusammen in den fünfzig Jahren ihres Bestehens ca. 114.000 Titel über das Saarland verzeichnet. 56

    7.2 Ausgewertete Quellen bei der Rückergänzung

    Im Rahmen der Rückergänzung der Saarländischen Bibliographie wurden bisher folgende Zeitschriften und Verzeichnisse ausgewertet:

    • Walther Cartellieri, Verzeichnis der Saardissertationen 1933 (Mit Nachträgen 1934)
    • Hermann Corsten, Rheinische Bibliographie. Bd. 1: Archäologie bis Geologie (Köln 1940). Noch in Bearbeitung.
    • Bonner Jahrbücher (96/97.1895–192.1992)
    • Bulletin de la Société des Amis des Pays de la Sarre (1.1923–10.1934)
    • Heimatbuch des Kreises St. Wendel (1.1948–[1990])
    • Hochwälder Geschichtsblätter (1.1989–[1990])
    • Journal des Français de la Sarre (1.1929–2.1930) und Journal de la Sarre (1.1931–3.1933/34)
    • Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte (1.1907–37.1943) und Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Reinlandes (1.1952–[1990])
    • Pfälzer Heimat (1.1950–[1990])
    • Rheinische Vierteljahrsblätter (1.1931–[1990])
    • Saarbrücker Bergmannskalender (1.1873–[1990])
    • Saarbrücker Hefte (1.1955–[1990])
    • Saarländische Familienkunde (1.1968–[1990])
    • Saarpfälzische Abhandlungen zur Landes- und Volksforschung (Fortsetzung: Westmärkische ...) (1.1937–5.1941)
    • Saarpfalz (1.1983–[1990])
    • Die Saarwirtschaft (1.1949–1956)
    • Südwestdeutsche Heimatblätter: Beiträge zur Heimatforschung in der südwestdeutschen Grenzmark (1.1926/27-3.1930/31)
    • Unsere Heimat an der Saar (1.1951–4.1954)
    • Unsere Saar (1.1926/27–9.1934/35,4/5)
    • Westricher Heimatblätter NF (1. 1970–[1990])
    • Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend (inkl. Vorgänger, 1.1951–[1990])

     

    Fußnoten:

    1. Die Abschnitte eins bis drei wurden übernommen, aktualisiert und überarbeitet aus: Reinhold WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: Die Regionalbibliographie im Digitalen Zeitalter: Deutschland und seine Nachbarländer, hg. von Ludger SYRÉ und
      anderen, Frankfurt am Main 2006, S. 335-347.
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    2. Anton HASSLACHER, Literatur über das Industriegebiet an der Saar, Saarbrücken 1879, LXV, 176 S. Die zweite Auflage erschien 1910 und ist noch heute für die alte Zeit zu benutzen.
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    3. Gerhard ISBARY, Regionale Probleme der Raumordnung: eine Untersuchung am Beispiel des Landkreises Saarbrücken als Mittelpunkt des saarländischen Verdichtungsraumes, Saarbrücken 1963, S. 2, 97; Wilhelm DILLINGER, Bemerkungen zu einer  Saarländischen Bibliographie, in: Saarbrücker Hefte 4 (1956), S. 78; Hans-Walter HERRMANN, Das Saarland. Vom Industrierevier zum Bundesland, in: Deutsche Kunst und Denkmalpflege, München 1990, S. 88.
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    4. Ludwig LINSMEYER, Kulturpolitik im Spannungsfeld zwischen Stadt und Verein: Zur Entwicklung der Stadtbibliothek Saarbrücken und der Bibliothek des „Historischen Vereins für die Saargegend“ in der Zwischenkriegszeit, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 37 (1989), S. 105-113.
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    5. DILLINGER (wie Anm. 3), S. 78. Zur politischen Unterstützung des Deutschtums an der Saar siehe: Wolfgang FREUND, Saarforschung zwischen den Weltkriegen, in: Historische West- und Ostforschung in Zentraleuropa zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg – Verflechtung und Vergleich, hg. von Mattias MIDDEL und anderen, Leipzig 2004, S. 89-106; Wolfgang FREUND, Volk, Reich und Westgrenze: Deutschtumswissenschaften und Politik in der Pfalz, im Saarland und im annektierten Lothringen (Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung 39), Saarbrücken 2006, 551 S.
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    6. Karsten RUPPERT, Die Pfälzische Landesbibliothek vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Übergang an das Land Rheinland-Pfalz (1945-1974), Speyer 1995, S. 87.
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    7. Rudolf DRUMM, Schrifttum über das Industriegebiet an der Saar und seiner Umgebung (Pfalz, Nahe, Hunsrück und Lothringen). Anschließend an: Literatur über das Industriegebiet an der Saar. Von A. Haßlacher, in: Pollichia. Mitteilungen des Vereins für Naturkunde und Naturschutz in der Westmark 104 (1943), S. 3-73.
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    8. Wolfgang MÜLLER, „Primär französisch gesteuerte und orientierte Einrichtung“ oder „Wesentliche Stütze des Deutschtums an der Westgrenze“: die Perzeption der Universität des Saarlandes aus der Bonner Perspektive in den frühen Fünfziger Jahren, in: Grenzen erkennen – Begrenzungen überwinden, hg. von Wolfgang HAUBRICHS und anderen, Sigmaringen 1999, S. 425-441; Heinrich KÜPPERS, Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz und im Saarland nach 1945 im Vergleich, in: Frankreichs Kulturpolitik in Deutschland, 1945-1950, hg. von Franz KNIPPING und anderen, Tübingen 1987, S. 174f.
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    9. Als langjähriges Mitglied der Kommissionen für Westfalen und Brandenburg verfügte er über dementsprechende Erfahrungen. Hans-Walter HERRMANN, Eugen Meyer: 1893- 1972, in: Saarheimat 17 (1973), S. 77. Zur Geschichte der Kommission: Kurt-Ulrich
      JÄSCHKE, Die Gründungszeit der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, in: Forschungsaufgabe Industriekultur: Die Saarregion im Vergleich, hg. von Hans-Walter HERRMANN, Saarbrücken 2004, S. 23-56.
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    10. Forcierung der Saarländischen Geschichtsforschung, in: Saarbrücker Zeitung, 2.7.1951, [S. 4], die entsprechende Passage ist abgedruckt in: Lorenz DREHMANN, Initiativen und Aktivitäten zur Erschließung des Saarländischen Schrifttumes, in: 25 Jahre  Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung 1952-1977: Gründung, Aufbau, Tätigkeit, Saarbrücken 1977, S. 34.
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    11. Rosemarie KEUTH, Wilhelm Dillinger: 1911-1986, in: Buch und Bibliothek 38 (1986), S. 759-760.
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    12. Universitätsarchiv, Mitgliederversammlung der Kommission vom 5.3.1952, JÄSCHKE
      (wie Anm. 9), S. 48f.
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    13. Bei der Gelegenheit stellte sich heraus, dass die Stadtbücherei sich mit einem ähnlichen Projekt getragen hatte, es aber aus Personalmangel nicht in Angriff genommen hatte. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 34, Schreiben der Stadtbibliothek.
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    14. Mitgliederversammlung der Kommission am 5.11.1954, S. 2 und am 18.11.1955, S. 5.
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    15. Mitgliederversammlung der Kommission vom 18.11.1955, S. 7.
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    16. Mitgliederversammlung der Kommission am 26./27.10.1956.
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    17. DILLINGER (wie Anm. 3), S. 76-80.
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    18. Mitgliederversammlung der Kommission am 26./27.7.1957, S. 9.
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    19. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 35, Schreiben von Prof. Meyer an Herrn Sauter vom 12.1.1960, S. 2.
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    20. Daniel HÄBERLE, Pfälzische Bibliographie, Bd. [1]-6, 1908-1928
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    21. RUPPERT (wie Anm. 6), S. 89.
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    22. Schreiben vom 21. und 28.12.1959.
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    23. Schreiben Prof. Meyer an Herrn Sauter vom 12.1.1960, S. 2.
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    24. Schreiben vom 18.1.1960 an Prof. Meyer.
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    25. Aktenvermerk der Kommission vom 29. März 1960.
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    26. So die Geschichte der Pfälzischen Landesbibliothek! RUPPERT (wie Anm. 6), S. 89.
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    27. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 37-39; Universitätsarchiv, Ordner Kommission.
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    28. RUPPERT (wie Anm. 6), S. 90-92; Bibliographie der Pfalz und des Saarlandes 1927-1950.
      Bd. 2: Ortsgeschichtliche Literatur, hg. von Rolf BOHLENDER, Speyer 1977.
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    29. Mitteilung 28.7.2011 von Herrn Jendral, Rheinland-Pfälzische Bibliographie. Die Saarländische Bibliographie enthält für diesen  Zeitraum 2.855 Titel, das sind knapp 58% des Bestandes der beiden Pfälzischen Bibliographien.
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    30. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 41f.
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    31. Bearbeiter des höheren Dienstes war von 1961 bis 1976 Dr. Lorenz Drehmann, von 1977 bis 1995 Rudolf Lais, ab 1996 Dr. Reinhold W. Weber.
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    32. Bearbeiter des gehobenen Dienstes war 1961/62 Heinz Kalker, von 1962 bis 1991 Ursel Perl, ab 1991 Angelika Kußler.
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    33. Saarländische Bibliographie/Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung. Saarbrücken 1964-2003. Erscheinungsverlauf: 1.1961/62 (1964) – 15.1989/90 (1992); 16.1991/95 (2002) –
      17.1996/2000 (2003).
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    34. Lorenz DREHMANN, Die Universitätsbibliothek Saarbrücken und ihre Aufgaben als Landesbibliothek, in: Saarheimat 15 (1971), S. 32.
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    35. Allerdings bildet ein modernes Pflichtexemplargesetz, wie es in den übrigen Bundesländern besteht, für das Saarland bis heute ein Desiderat. DREHMANN, Initiativen (wie Anm. 10), S. 39f; Rudolf LAIS, Die Saarländische Bibliographie, in: Saarheimat 30 (1986), S. 59. Die Ablieferung der Amtsdrucksachen wurde durch einen Erlass der Landesregierung vom 19.12.1967 geregelt.
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    36. Gesetz Nr. 1337 zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften (Hochschulrechtsänderungsgesetz), in: Amtsblatt des Saarlandes 1994, S. 893, § 47.
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    37. Verordnung über die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, in: Amtsblatt des Saarlandes 1996, S. 355, § 4.
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    38. Eine detailliertere Beschreibung dieser Übergangszeit findet sich in: Reinhold W. WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: 50 Jahre Universitätsbibliothek des
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    39. Die technische Erstellung vom Abzug aus der Datenbank bis zum fertigen Satz ist dagegen nur eine Frage von wenigen Stunden.
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    40. Bei diesem Verfahren kann jederzeit preiswert in kleinen Mengen nachgedruckt werden, das spart Lagerbestände. Die Preise von EUR 35.- bzw. 45.- lagen im Bereich der Herstellungskosten: Das Ziel war, die Bände für die Abnehmer, im wesentlichen Bibliotheken, erschwinglich zu halten und so die Verbreitung zu fördern. Das Kalkül ging auf, die Auflage von Band 16 (1991-1995) war bald vergriffen und wurde in kleiner Zahl nachgedruckt. Damit ist auch das eingesetzte Geld wieder zurückgeflossen, das heißt die Druckausgabe war kein Zuschussunternehmen.
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    41. Eine ausführlichere Beschreibung der letzten Druckausgaben findet sich in: Reinhold W. WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: Die Regionalbibliographie im Digitalen Zeitalter: Deutschland und seine Nachbarländer, hg. von Ludger SYRÉ und anderen, Frankfurt am Main 2006, S. 335-347.
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    42. Zum Beispiel Einbindung von Google Vorschau, Anzeige von Online-Rezensionen, Kataloganreicherungen (Inhaltsverzeichnisse und -beschreibungen) oder unscharfe Suche.
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    43. In der Druckausgabe war der Umfang auf ca. 2000 Titel wegen der Kosten und der nur begrenzten Druckkostenzuschüsse beschränkt.
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    44. Zum Beispiel 10* Landeskunde, 1020* Landesbeschreibungen, 102040 Kreis- und Ortsbeschreibungen.
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    45. Zugang über http://www.sulb.uni-saarland.de/de/suchen/sbo/systematik/
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    46. http://www.sulb.uni-saarland.de/de/suchen/sbo/hilfen/hilfesb/
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    47. Siehe dazu Anhang 2.
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    48. Zum Beispiel Walter CARTELLIERI, Verzeichnis der Saardissertationen 1933 (mit Nachträgen 1934) oder Hermann CORSTEN, Rheinische Bibliographie, Bd. 1: Archäologie bis Geologie, Köln 1940.
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    49. Die Ausnahme ist natürlich, wenn ein gefundener Aufsatz dort fehlt, was hin und wieder vorkommt.
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    50. http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/landesbibliographie/
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    51. Sollte sich die Abfragesyntax einmal verändern, braucht sie nur noch in der Vorlage abgeändert werden und nicht in allen verlinkten Artikeln.
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    52. http://www.sulb.uni-saarland.de/de/suchen/sbo/verlinkung/
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    53. Amtsblatt des Saarlandes 1994, S. 893, § 47.
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    54. Datenbankabfrage am 14.12.2011.
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    55. Die Online-Zeitschriften sind bei Zeitschriften und die Online-Aufsätze bei den Aufsätzen verzeichnet, daher erklärt sich die überraschend kleine Zahl.
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    56. Die Zahl setzt ich zusammen aus den 71.643 Einzeltiteln abzüglich 17.577 Titel der Periode 1961-1990 und den Titeln der Druckausgabe (ca. 2.000 Titel pro Jahr x 30 Jahre).
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