Informationen zum Zählpixel der VG Wort

 

Die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) bietet seit 2007 die Möglichkeit einer Vergütung elektronisch publizierter Dokumente aus den VG-Wort-Einnahmen.

Die Technik, mit deren Hilfe die Zugriffe gezählt werden, basiert auf der Verwendung von Zählpixeln, die in HTML-Seiten eingebettet werden können. Der Aufruf der Pixel löst einen Impuls auf den Zähl-Servern der VG Wort aus.

Das Verfahren ist im Wissenschaftsbereich aber äußerst kritisch zu betrachten. Wissenschaftliche Dokumente liegen meist in Form von PDF-Dateien vor und es ist nicht möglich, Zählpixel in PDF-Dateien einzubinden. Dokumente als PDF-Dateien sind quasi von der Zählung ausgenommen. Die VG Wort empfiehlt Autor*innen bei der Verwendung von PDF-Dateien, das Zählpixel in den Link  der HTML-Seite, die das Dokument beschreibt, zur eigentlichen Datei einzubinden. Allerdings gibt es bei dieser Methode Nachteile:

  1. So werden ausschließlich Zugriffe gezählt, die von dieser Seite aus erfolgen. Da aber die meisten Zugriffe über Suchmaschinen direkt auf die PDF erfolgen, werden viel zu niedrige und damit falsche Nutzungszahlen ermittelt.
  2. Die von der VG Wort angesetzte Zugriffszahl, ab der eine Vergütung erfolgt, ist so hoch angesetzt, dass eine Ausschüttung für wissenschaftliche Texte äußerst unrealistisch ist. Die Behandlung von PDFs durch die VG Wort Technik macht eine Vergütung nahezu unmöglich.
  3. Die Verwendung des Zählpixels läuft der bei wissenschaftlichen Dokumenten gebotenen Zitierfähigkeit zuwider. Da der VG Wort-Zählmechanismus für PDF-Dateien auf einer Art Redirect zwischen beschreibender HTML-Seite, Zählserver und Volltext-PDF beruht, laufen bei einem Ausfall des Zählpixelsservers alle Aufrufe des Volltextes von der HTML-Seite aus ins Leere. Dies ist umso gravierender, als dass die zitierfähige Adresse der Dokumente nicht auf den Volltext in Form des PDFs verweist, sondern auf die beschreibende HTML-Seite.

Aus den genannten Gründen finden die VG Wort-Zählpixel auf den Open-Access-Servern der SULB keine Anwendung. Sollte sich die VG Wort für alternativ vorgeschlagene Verfahren, wie z.B. die der AG elektronisches Publizieren der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e.V. öffnen, wird die SULB Autor*innen, die ihre Publikationsangebote nutzen, informieren. 

Weitere Informationen:
Müller, Uwe: Vergütung elektronischer Publikationen in Repositorien – aktueller Stand. B.I.T.online 13 (4) 2010, S. 391-393.
https://edoc.hu-berlin.de/docviews/abstract.php?id=37453