1. Gesamter Publikationsoutput
Zwischen 2020 und 2024 wurden im Saarland insgesamt 11.128 Publikationen von allen Autoren im Web of Science erfasst, davon 5.671 CA.
Den Großteil dieser Zahlen verantwortet die Universität des Saarlandes (9.772 bzw. 88 % AA und 5.051 bzw. 89 % CA). Demzufolge beschreiben alle Gesamtzahlen und allgemeine Trends vor allem diese Institution.
Die Forschungseinrichtungen mit dem nächstgrößten Publikationsoutput sind:
- Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, im Weiteren DFKI (786 AA bzw. 398 CA)
- Max-Planck-Institut für Informatik, im Weiteren MPI (674 AA bzw. 290 CA)
- Leibniz-Institut für Neue Materialien (533 AA bzw. 253 CA)
- Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, im Weiteren HIPS (400 AA bzw. 309 CA)
2. Gesamtüberblick zu den OA-Typen im Saarland (2020—2024)
Wenn wir die Gesamtzahlen für die Jahre 2020-2024 betrachten, machen OA-Publikationen 73% aus. Die häufigsten Open-Access-Pfade sind Gold (30 % AA, 32 % CA) und Hybrid (25 % AA, 27 % CA), gefolgt von Green (13 % AA, 10 % CA). Bronze und Diamond machen mit 5 % bzw. 1 % einen geringen Anteil aus.
3. Trends und Entwicklungen
Die jährlichen Publikationszahlen im Saarland liegen bei etwas über 2.000 AA bzw. etwas über 1.000 CA und waren von 2020 bis 2023 leicht rückläufig (von 2.301 auf 2.023 bzw. von 1.177 auf 1.054). Dieser Rückgang ist zum Teil auf eine erhöhte Publikationstätigkeit während der Corona-Pandemie (2020–2021) zurückzuführen. 2024 gab es wieder einen kleinen Zuwachs.
Betrachtet man die Prozentzahlen der jeweiligen Jahresgesamtpublikationen, zeigt sich folgende Entwicklung: Hybrid OA wächst kontinuierlich und stark – von 19 % AA bzw. 21% CA im Jahr 2020 auf 31 % AA bzw. 34% CA im Jahr 2024 –, vermutlich aufgrund der DEAL-Vereinbarungen (in Kraft seit 2019). Green OA und Bronze OA haben dagegen einen immer kleiner werdenden Anteil. Der Anteil von Green OA ging von 16 % AA bzw. 15% CA auf 5 % AA bzw. auf 4% CA. Der Bronze-Anteil ging von 6 % (AA und CA) auf 2 % bzw. 1% zurück. Dies könnte teilweise auf die zunehmende Verbreitung von Gold- und Hybrid-Open-Access zurückzuführen sein, da zu Green Open Access auch die Zweitveröffentlichung von Closed-Access-Werken gehört.
Bis 2023 zeigte sich ein Trend zu mehr Open Access: von 68 % im Jahr 2020 auf 76 % im Jahr 2023 (AA) bzw. auf 77 % (CA). Auch der Anteil an Gold wuchs (von 27 % im Jahr 2020 auf 32 % im Jahr 2023 in AA und von 28 % auf 36 % in CA).
Im Jahr 2024 hat sich dieser Trend jedoch gedreht: Nicht nur der Anteil von Gold ist leicht gesunken (von 32 % auf 30 % AA bzw. von 36 % auf 32 % CA), signifikant war vor allem die Abnahme von Open Access an sich: von 76 % auf 69 % (AA) bzw. von 77 % auf 71 % (CA). Das wurde nicht nur im Saarland beobachtet: Laut der Datenbank OpenAlex ist der OA-Anteil weltweit von 59 % auf 47 % gesunken (Herb, 2025). Ähnliche Ergebnisse wurden auch in der Datenbank Dimensions ermittelt (Butcher, 2025).