Die Open-Access-Transformation erfordert ein systematisches Monitoring, um Fortschritte zu bewerten und eine strategische Steuerung zu ermöglichen. In dieser Analyse wird das Open-Access-Publikationsaufkommen wissenschaftlicher Einrichtungen im Saarland untersucht, um Transparenz und evidenzbasierte Entscheidungen in der Region zu fördern und dabei die Heterogenität der Forschungseinrichtungen zu berücksichtigen.
Es wurden zwei Analysen durchgeführt: Die erste basierte auf Daten aus dem Web of Science, die vom Open Access Monitor des Forschungszentrums Jülich ermittelt wurden, und umfasste alle saarländischen Institutionen. Die zweite Analyse basierte auf Daten von drei Einrichtungen aus dem Informatikbereich und offenbarte große Unterschiede zu den Daten aus dem Web of Science.
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In den Jahren zwischen 2020 und 2024 wurden für Saarland insgesamt 11.128 Publikationen im Web of Science erfasst (alle Autoren, AA). 43 % davon verantworteten saarländische Forschende als Corresponding Authors (CA). Die Institutionen mit dem stärksten Publikationsoutput sind die Universität des Saarlandes (88 % aller Publikationen im Saarland), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, das Max-Planck-Institut für Informatik (MPI) und das Leibniz-Institut für Neue Materialien.
Gold- und Hybrid-OA sind mit jeweils ca. einem Drittel des gesamten Publikationsoutputs die häufigsten Pfade. Den höchsten Open-Access-Anteil hat das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland mit 85 % bzw. 84 % CA. Das MPI hat mit 50 % einen sehr hohen Green-OA-Anteil, was wahrscheinlich darauf beruht, dass es auch Preprints in seinem Repositorium veröffentlicht.
Der Open-Access-Anteil (OA) wuchs kontinuierlich von 63 % im Jahr 2020 auf 73 % im Jahr 2023 (AA) bzw. auf 75 % (CA). Im Jahr 2024 sank er jedoch auf 68 % (AA) bzw. 71 % (CA) – dieser Trend wurde auch weltweit und in anderen Datenbanken beobachtet.
Die Open-Access-Anteile und -Trends im Saarland ähneln denen in Deutschland.
Die Analyse hat große Diskrepanzen zwischen den einrichtungsinternen und den in Web of Science erfassten Daten zum Publikationsoutput gezeigt: Von den Publikationen, die MPI für Informatik und MPI für Software Systems intern erfasst haben, wurden nur 33% bzw. 19% im Web of Science abgebildet. Keine von 911 Publikationen der CISPA wurde verzeichnet. Der wichtigste Grund dafür ist die mangelnde Darstellung in Web of Science von Konferenzbeiträgen, die eine erhebliche Rolle in der Informatik-Publikationskultur spielen.
Obwohl alle drei Einrichtungen im Bereich Informatik tätig sind, unterscheiden sich ihre Publikationsprofile ziemlich stark. In CISPA wird überwiegend in Form von Konferenzbeiträgen publiziert, in MPI für Informatik und MPI für Software Systems betragen diese nur 52% bzw. 59% aller Publikationen. Das erklärt auch die Abwesenheit von CISPA im Web of Science.
Auch die Open-Access-Quoten sind verschieden: Bei CISPA liegt diese in der gesamten beobachteten Periode über 95%, bei MPIs gab es ein großer Anstieg von 41% bzw. 68% zu 76% bzw. 91%.
Diese Analyse verdeutlicht, wie ausgeblendet die Informatik-Institutionen mit starkem Publikationsoutput in einer klassischen auf Web of Science basierten Analyse sein können – genau wie alle andere Publikationskulturen, die sich nicht auf englischsprachige Journals konzentrieren. Da Saarland im Informatik-Bereich besonders stark ist, wird die Servicestelle anstreben, das Publikationsmonitoring in Informatik und seine Kommunikation nach außen zu verbessern.
Es wurden zwei Analysen durchgeführt: Die erste basierte auf Daten aus dem Web of Science, die vom Open Access Monitor des Forschungszentrums Jülich ermittelt wurden, und umfasste alle saarländischen Institutionen. Die zweite Analyse basierte auf Daten von drei Einrichtungen aus dem Informatikbereich und offenbarte große Unterschiede zu den Daten aus dem Web of Science.
Die erste Analyse zeigte eine starke Ähnlichkeit zwischen dem Saarland und Deutschland insgesamt. Dies betrifft sowohl die zeitliche Entwicklung des Anteils an Open-Access-Publikationen als auch die Verteilung der verschiedenen Open-Access-Typen. Mit ca. 30 % bzw. 25 % (AA) sind im Saarland Gold- und Hybrid-Open-Access die häufigsten Open-Access-Pfade.
Im Web of Science wurden für Saarland in den Jahren zwischen 2020 und 2024 insgesamt 11.128 Publikationen erfasst, 43 % davon verantworteten saarländische Forschende als Corresponding Authors. Den höchsten Open-Access-Anteil hat das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland mit 85 % bzw. 84 % CA. Das nicht in Web of Science repräsentierte CISPA hat den Anteil über 95% (AA).
Die Institutionen mit dem stärksten Publikationsoutput sind die Universität des Saarlandes (88 %), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, das Max-Planck-Institut für Informatik und das Leibniz-Institut für Neue Materialien.
Die ersten drei Institutionen sind im Bereich Informatik aktiv. Das macht die unvollständige Erfassung von Informatik-Publikationen für das Saarland zu einem äußerst relevanten Problem. So hat die zweite Analyse, die auf einrichtungsinternen Daten basierte, gezeigt, dass Web of Science nur 33 % der Publikationen des Max-Planck-Instituts für Informatik erfasst. Bei den anderen betrachteten Einrichtungen liegen diese Anteile bei 19 % (Max-Planck-Institut für Software Systems) bzw. sogar bei 0 % (CISPA).
Die Web of Science liefert ein positives Bild des saarländischen Publikationsoutputs und seiner Open-Access-Quote. Es wurde jedoch gezeigt, dass die tatsächlichen Publikationszahlen, insbesondere im Bereich der Informatik, um ein Vielfaches höher sein können. Außerdem geht aus der Interviewstudie hervor, dass auch die einrichtungsinternen Daten bisher nicht immer vollständig sind, da Forschende ihre Publikationen nur vereinzelt selbst melden und Bibliotheken auf andere Erfassungsstrategien angewiesen sind.
Daraus folgt die Notwendigkeit, das Publikationsmonitoring zu verbessern und um zusätzliche Daten zu erweitern.